Landwirte: Die Regierung verträgt schlecht Kritik – Pokerspiel des Einzelhandels

Vier Fünftel der Nahrungsmittelversorgung werden von den deutschen Landwirten gedeckt, die die „nachhaltigste Landwirtschaft der Welt“ betreiben. Wirtschaftlich hingegen beträgt der Anteil der Bauern weniger als ein Prozent am Bruttoinlandsprodukt. Grund genug, die Bauern mit Verboten zu überziehen – anstatt sie zu unterstützen?
Titelbild
Landwirt mit Kühen.Foto: iStock
Epoch Times21. Dezember 2019

„Das Agrar-Paket der deutschen Bundesregierung beweist erneut, dass Politikerinnen und Politiker im Austeilen Riesen, im Einstecken hingegen Zwerge sind“, schreibt Ricarda Berg in einem Gastbetrag im Blog des Agrarwissenschaftlers Willi Kremer-Schillings, besser bekannt als Bauer Willi.

Kritik vertrage die Regierung nämlich schlecht, vor allem wenn es um eine gerechte und EU-weit vergleichbare Bemessungsgrundlage für Nitratwerte im Grundwasser, den Einsatz glyphosathaltiger Pflanzenschutzmittel sowie die Komplexität von Artenschutz gehe.

„Entscheidungen fallen in geschlossenen Gruppen und das Wohl der übrigen Menschen bleibt auf der Strecke – bis zur nächsten Wahl!“, so der Vorwurf der Fachfrau, die für Digitale Kommunikation an der Landwirtschaftskammer Österreich zuständig ist.

Vier Fünftel der Nahrungsmittelversorgung werden von den deutschen Landwirten gedeckt, die die nachhaltigste Landwirtschaft der Welt betreiben. Wirtschaftlich hingegen beträgt der Anteil der Bauern weniger als ein Prozent am Bruttoinlandsprodukt.

Gefährliches Pokerspiel

Dass die deutschen Landwirte 80 Prozent zur Ernährung der Deutschen beitragen, hindere den Lebensmitteleinzelhandel jedoch nicht daran, „ein risikoreiches“ Pokerspiel zu spielen – mit billigen Importprodukten und Preisdumping bei hochwertigen Lebensmitteln, gibt Berg zu bedenken. Und das gelte auch für Bio-Produkte, die längst Massenware geworden und dem Wettbewerb ausgesetzt sind.

„Mit unseren unrealistischen politischen Forderungen an die Landwirtschaft als Bürger und unserer ´Geiz ist geil-Mentalität` als Konsumenten, schaffen wir keine nachhaltige Grundlage für die verbliebenen 266.600 heimischen landwirtschaftlichen Familienbetriebe“, schreibt Berg.

Konsumverhalten überdenken

Wieso wird an Lebensmitteln gespart, während die neueste Technik oder das neueste Smartphone ohne großes Nachdenken im Warenkorb landet? Liegt da nicht die Verantwortung bei jedem einzelnen von uns?

Auch wenn unsere Wege nicht mehr „von Säbelzahntigern gekreuzt“ werden, so fürchten wir uns heute vor Nitrat im Trinkwasser, Glyphosatrückständen in unserer Nahrung oder dem Artensterben, stellt Berg fest. Dieser Angst wolle man ausweichen. Doch geht es beispielsweise auch ohne Verbote von Pflanzenschutzmitteln?

Eine Obstbäuerin verdeutlicht im Blog von Bauer Willi worum es den Landwirten wirklich geht:

„Wir wollen, dass keine Gesetze erlassen oder Verbote von Pflanzenschutzmitteln verhängt werden, bevor nicht durch ein umfangreiches Monitoring untersucht wurde, ob es diesen Insektenrückgang tatsächlich gibt.

Da gerade in Obstanlagen eine große Artenvielfalt an Insekten und Beikräutern vorhanden ist und das auch schon mehrfach belegt werden konnte, ist eine pauschale Reduzierung der Pflanzenschutzmittel weder sinnvoll noch nötig. Ich habe inzwischen mehr als 50 verschiedene Tagfalter in unserem Obstanbaugebiet dokumentiert und ein Wildbienenmonitoring hat ebenfalls gute Ergebnisse gezeigt.

Das Vorhandensein unserer Obstbaumkulturen unterstützt die Artenvielfalt einfach durch das Vorhandensein und wenn wegen unsinniger Forderungen nicht mehr rentabel produziert werden kann, verschwindet mit den Obstanlagen auch die Insektenvielfalt.“

Es sei einfach zu verstehen: Obwohl gerade im Obstanbau häufige Spritzungen (auch Neonicotinoide) notwendig seien, um die Schadinsekten zu dezimieren, aber trotzdem eine hohe Biodiversität vorhanden sei, würde der Zusammenhang von Artenvielfalt und Pflanzenschutzmitteln immer wieder negativ dargestellt.

„Mit geballter Konsequenz wird jegliche Information dazu nicht reflektiert und medial ausgebremst“, schimpft die Obstbäuerin.

Mit komplexen wissenschaftlichen Informationen über Nitratmesswerte, die Wirkungsweise von Glyphosat und Artenvielfalt kennen sich die meisten Verbraucher nun einmal nicht aus. In ihren Köpfen existiert dafür „kein Schema“ und so sendet das Gehirn ein emotionales Signal an das Bewusstsein aus, damit das wiederholte Nichtverstehen dieser Informationen vermieden wird, so Ricarda Berg und fügt hinzu: „Tja, denken ist schwer, darum urteilen die meisten.“  (sua)

Eine Buchempfehlung vom Verlag der Epoch Times

Die Umweltbewegung hat mit sensationeller Rhetorik den aufrichtigen Wunsch der Menschen benutzt, die Umwelt zu schützen – um eine globale politische Bewegung zu schaffen. Dabei wurde der Umweltschutz für manche zu einer Pseudoreligion, ins Extrem getrieben und politisiert.

Irreführende Propaganda und verschiedene politische Zwangsmaßnahmen gewinnen die Oberhand, wobei sie das Umweltbewusstsein in eine Art „Kommunismus light“ verwandeln. Das Kapitel 16 beinhaltet das Thema „Öko“ und trägt den Titel: „Pseudoreligion Ökologismus – Der Kommunismus hinter dem Umweltschutz“.
Hier weitere Informationen und Leseproben.

Ein Buch für alle, denen das Schicksal der Welt am Herzen liegt: „Wie der Teufel die Welt beherrscht“ – Das Kapitel 16 beinhaltet das Thema „Öko“ und trägt den Titel: „Pseudoreligion Ökologismus – Der Kommunismus hinter dem Umweltschutz“. Foto: Epoch Times

Hier weitere Informationen und Leseproben.

ISBN Band 1: 978-3-9810462-1-2, Band 2: 978-3-9810462-2-9, Band 3: 978-3-9810462-3-6. Einzeln kostet jeder Band 19,90 Euro (zzgl. 2,70 Euro Versandkosten), alle drei Bände gemeinsam sind im Moment noch zum Sonderpreis von 50,50 Euro (kostenloser Versand innerhalb Deutschlands) zu erwerben. Das Buch hat insgesamt 1008 Seiten und über 1200 Stichworte im Indexverzeichnis.

Bestellmöglichkeiten: Das dreibändige Buch ist sofort erhältlich in unserem neuen Online-Buch-Shop, bei Amazon oder direkt beim Verlag der Epoch Times – Tel.: +49 (0)30 26395312, E-Mail: [email protected]

Das Buch gibt es auch als E-Book und als Hörbuch

Das E-Book gibt es in den Formaten PDF, EPUB oder MOBI. Das Hörbuch bieten wir im MP3-Format zum Download an. Einzeln kostet jeder Band 17,90 Euro, alle drei Bände sind im Moment noch zum Sonderpreis von 43,00 Euro zu erwerben. E-Books und Hörbücher sind in unserem neuen Online-Buch-Shop oder direkt beim Verlag der Epoch Times bestellbar – Tel: +49 (0)30 26395312, E-Mail: [email protected]

 

 



Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion