Überlastete Kassenärzte fordern Coronavirus-Testzentren

"Ein Vertragsarzt ist zuständig für die Regelversorgung, nicht für die Vorbereitung oder Versorgung während einer Pandemie", sagte Chef der Kassenärztlichen Bundesvereinigung, Andreas Gassen,
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Großer Andrang am Coronavirus-Testzentrum an der Berliner Charité.Foto: TOBIAS SCHWARZ/AFP via Getty Images
Epoch Times6. März 2020

Der Chef der Kassenärztlichen Bundesvereinigung, Andreas Gassen, fordert eine flächendeckende Ausweitung zentraler Zentren für Tests auf das Coronavirus. „Ein Vertragsarzt ist zuständig für die Regelversorgung, nicht für die Vorbereitung oder Versorgung während einer Pandemie“, sagte Gassen der „Welt“ (Freitagausgabe). „Die Hausärzte, Kinderärzte, HNO- oder Lungenfachärzte springen ja derzeit in die Bresche.“

Derzeit gibt es in einigen Städten bereits zentrale Testzentren jenseits der Hausarztpraxen. Ziel sei, so Gassen: „Die zentralen Testzentren flächendeckend auszudehnen – damit die Hausärzte sich weiter um die Regelversorgung kümmern können.“

Wegen mangelhafter Ausrüstung oder wegen Verdachts auf Ansteckung mit dem Coronavirus seien bereits Praxen geschlossen worden.

„Es muss verhindert werden, dass Praxen in größerer Zahl geschlossen werden, denn die Versorgung aller anderen, insbesondere chronisch Kranker, darf nicht leiden“, sagte Gassen. Einige Ärzte fühlten sich von der Politik im Stich gelassen. Es mangele an Ausstattung wie Masken und Schutzanzügen oder Desinfektionsmitteln.

„Uns erreichen hierzu einige Beschwerden“, sagte Gassen. „Jede ist eine zuviel. Ärzte müssen in der Lage sein, sich mit Schutzbekleidung auszustatten.“

Die herkömmliche Grippe schätzt Gassen dennoch bei weitem gefährlicher ein als das Coronavirus. „Wir haben 650 Millionen Influenza Fälle jedes Jahr weltweit und derzeit rund 90.000 Coronafälle“, sagte Gassen. Die Zahl der Corona-Infizierten in China flaue zudem bereits wieder ab. „Die Dimensionen sind überhaupt nicht zu vergleichen.“ (dts)

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