Abwrackprämie oder Zuschussmodell – Länderchefs beraten über Autoprämien

Bekommt die Autoindustrie Staatshilfen - und wenn ja, wie viel und für welche Antriebe? Die Regierungschefs der Autoländer sprechen darüber.
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Neu- und Gebrauchtwagen bei einem Autohändler.Foto: Sebastian Kahnert/dpa-Zentralbild/dpa/dpa
Epoch Times29. April 2020

Volkswagen hat sich vor den Beratungen der Ministerpräsidenten von Niedersachsen, Bayern und Baden-Württemberg über mögliche Auto-Kaufprämien in der Krise für eine weitreichende Förderung ausgesprochen.

Man werde sich dafür starkmachen, „dass die Politik Geld für diesen Impulsstoß bereitstellt“, erklärte VW-Betriebsratschef Bernd Osterloh am Mittwoch in einem Brief an die Mitarbeiter. „Wir wissen, dass wir damit nach Steuermitteln rufen“, heißt es in dem Schreiben, das der dpa vorliegt. „Aber wir wissen auch, dass sich dieses Geld für unsere gesamte Gesellschaft klug anlegen ließe und sich so gleich mehrfach rechnen könnte – nämlich ökonomisch, ökologisch und sozial.“

Generelle Kaufprämie oder Begrenzung auf E-Autos

Die Regierungschefs der drei Autoländer – Stephan Weil (SPD), Markus Söder (CSU) und Winfried Kretschmann (Grüne) – wollen sich am Nachmittag zusammenschalten. Weil hatte am Montag zum Wiederanlauf des VW-Stammwerks Wolfsburg angekündigt, ein denkbares Prämienmodell zu prüfen: „Uns ist bewusst, dass wir eine schnelle Entscheidung brauchen.“ VW-Konzernchef Herbert Diess forderte „baldige kraftvolle Maßnahmen“. Söder sagte der „Süddeutschen Zeitung“: „Ich bin für eine sehr umfassende Strategie, wie wir der Automobilindustrie helfen.“

Nach den Vorstellungen des VW-Betriebsrats sollte ein Fördermodell unter anderem eine „Impuls-Prämie“ für Neuwagenkäufe inklusive Leasing umfassen, die auch für moderne Verbrenner gilt und über „einen klar begrenzten Zeitraum“ läuft. Sie sollte ähnlich hoch sein wie die „Abwrackprämie“ in der Finanzkrise 2009 und sich auch auf junge Gebrauchtwagen bis zum Alter von einem Jahr erstrecken.

Abwrackprämie zusätzlich

Zudem möchte Osterloh eine „zusätzliche Abwrackprämie obendrauf“, die es für verschrottete Altautos der Abgasnormen Euro-3 und Euro-4 gibt. Die deutschen Hersteller sollten sich nach Meinung von VW einig sein, die staatlichen Mittel „je nach zugesagter Summe womöglich sogar zu verdoppeln, zumindest aber die Wechselkosten zu übernehmen“. Daneben solle der CO2-Ausstoß als Bemessungsgrundlage für die Kfz-Steuer stärker berücksichtigt werden.

Söder hatte in der vergangenen Woche erklärt, er wolle sich mit seinen beiden Kollegen aus Hannover und Stuttgart zusammensetzen, um etwa über ökologische Prämienmodelle nachzudenken und gerade der neuen Generation von Motoren und Autos nach der Phase des Durchhaltens eine Möglichkeit zu geben. Die Autobauer hatten wegen des Nachfrageeinbruchs und unterbrochener Lieferketten ihre Werke über mehrere Wochen schließen müssen – drastische Umsatzrückgänge sind die Folge. Bundesumweltministerin Svenja Schulze (SPD) befürwortet neue Hilfen für die Autoindustrie, wenn sich die Förderung „auf klimaschonende Fahrzeuge“ konzentriert. (dpa)



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