Neues Bundesinstitut soll Gesundheitsvorbeugung verstärken

Zum gesunden Leben gehört medizinische Hilfe, wenn man krank ist – aber auch Vorsorge, um Krankheiten zu vermeiden. Um die Prävention anzukurbeln, soll bald eine neue Bundesbehörde an den Start gehen.
Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach will bis 2025 ein «Bundesinstitut für Prävention und Aufklärung in der Medizin» aufbauen.
Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach will bis 2025 ein „Bundesinstitut für Prävention und Aufklärung in der Medizin“ aufbauen.Foto: Bernd von Jutrczenka/dpa
Epoch Times5. Oktober 2023

Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach will Vorbeugung und Informationen zu Volkskrankheiten verstärken. Bis 2025 soll dazu ein „Bundesinstitut für Prävention und Aufklärung in der Medizin“ aufgebaut werden, wie der SPD-Politiker in Berlin ankündigte. Darin aufgehen soll die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung.

Lauterbach sagte: „Es fehlt an wirksamer Vorbeugung, unser System ist zu stark auf Behandlung schon bestehender Krankheit ausgerichtet.“ Das neue Institut mit der Abkürzung „Bipam“ soll daher die Prävention mit Blick auf nicht-übertragbare Krankheiten ausbauen.

Dabei geht es dem Minister zufolge vor allem um drei große Krankheitsgruppen: Krebs, Demenz und Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Bislang beschäftigte sich das Robert Koch-Instituts (RKI) auch mit diesen Erkrankungen, damit soll nach Lauterbachs Plänen nun aber Schluss sein – es sei „nicht dessen Schwerpunkt“, betonte er. Stattdessen soll sich das RKI in Zukunft auf die Abwehr von Infektionskrankheiten konzentrieren.

Zum neuen Präsidenten des RKI wurde der Mediziner Lars Schaade berufen, der es nach dem Ausscheiden von Lothar Wieler bereits kommissarisch leitete. Als künftige Schwerpunkte nannte Schaade unter anderem eine weitere Verbesserung der Krisenreaktionsfähigkeit bei Infektionsausbrüchen und biologischen Gefahren.

FDP-Politiker: Es darf kein „Besserwisserinstitut“ werden

Konkret soll das neue Institut Vorbeugestrategien entwickeln und die Umsetzung von Aktivitäten auch mit den Gesundheitsämtern vor Ort abstimmen. Als Grundlage soll das Institut auch Gesundheitsdaten erheben und analysieren.

Dazu soll es Abteilungen des RKI übernehmen. Hinzukommen sollen neue Aktivitäten, etwa zur Modellierung von Krankheitsentwicklungen. Das RKI soll sich demnach auf die Abwehr von Infektionskrankheiten konzentrieren und spezialisieren, etwa auch in der Arbeit mit Künstlicher Intelligenz.

Das neue Präventions-Institut soll zum 1. Januar 2025 starten. Der Hauptsitz soll in Berlin sein, vorgesehen ist aber auch ein Sitz in Köln am bisherigen Standort der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung. Deren Beschäftigten soll die Übernahme angeboten werden. Beauftragter für die Errichtung des Instituts soll der bisherige Leiter des Kölner Gesundheitsamts, Johannes Nießen, sein.

Der FDP-Politiker Andrew Ullmann meldete Klärungsbedarf bei der konkreten Ausgestaltung an. Es dürfe „auf keinen Fall ein Besserwisserinstitut“ werden, das an der Realität der Bürger vorbeigehe und Ärzte vor Ort nicht einbeziehe. (dpa/afp/dl)



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