Ramelow: „Wenn wir so weitergemacht hätten, wäre das Element der Angst übermächtig geworden“

Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke) verteidigt die Corona-Lockerungspolitik: "Im bayerischen Coburg verzeichnen wir ein hohes Infektionsgeschehen, im benachbarten thüringischen Sonneberg auch. In beiden Städten finden gleich hohe Schutzmaßnahmen Anwendung. Wo also ist das Problem?"
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Boodo Ramelow.Foto: Maja Hitij/Getty Images
Epoch Times15. Juni 2020

Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke) hat die umstrittene Corona-Lockerungspolitik seiner Landesregierung verteidigt.

„Wenn wir so weitergemacht hätten, wäre das Element der Angst übermächtig geworden“, sagte Ramelow der „Welt“ (Dienstagsausgabe). „Es ist falsch, immer nur Angst zu bedienen. Angst vernebelt die Sinne.“

Politische Entscheidungen müssten nun mal von Politikern gefällt werden, nicht von Virologen, so Ramelow. Verglichen mit den ursprünglichen Prognosen seien die Infektionszahlen in Thüringen sehr niedrig geblieben. „Daraus habe ich Konsequenzen gezogen.“

Die Statistiken würden sich oft so lesen, als steige das Infektionsgeschehen unaufhörlich. Die Realität sei aber eine andere. „Das Gerede, wir bleiben so lange im Lockdown, bis wir eine pharmakologische Antwort haben, hat dazu geführt, dass die Menschen quasi eine staatliche Garantie auf Infektionslosigkeit bekommen.“

Die gebe es aber nicht. Kritik an seiner Politik, etwa von der CSU-geführten Landesregierung in Bayern, wies Ramelow zurück.

„Solche allgemeinen Anklagen sind doch fürs Schaufenster. Das ist pure Parteipolitik“, so der Linken-Politiker. „Im bayerischen Coburg verzeichnen wir ein hohes Infektionsgeschehen, im benachbarten thüringischen Sonneberg auch. In beiden Städten finden gleich hohe Schutzmaßnahmen Anwendung. Wo also ist das Problem?“ (dts)



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