Täter „hochgradig aggressiv“: Bewaffneter Mann in Vieritz tot

Mehr als 34 Stunden hält ein bewaffneter Mann im brandenburgischen Vieritz die Einsatzkräfte auf Trab. Der Einsatz endet mit dem Tod des Täters. Ein Kind und seine Mutter konnten entkommen.
Vieritz
Polizei im Einsatz.Foto: Friso Gentsch/dpa
Von 12. November 2023

Ein Großeinsatz der Polizei zur Festnahme eines bewaffneten Mannes im brandenburgischen Vieritz ist beendet. Der Täter hatte sich seit Freitagnachmittag, 10. November, in einem Haus verschanzt und von dort aus mehrere Schüsse auf Polizisten abgefeuert. In der Nacht zum Sonntag gegen 00:30 Uhr wurde er im Dachgeschoss tot aufgefunden, wie die Polizei kurz darauf mitteilte.

Die genauen Umstände seines Todes würden noch untersucht. Alle Straßensperrungen in Vieritz wurden inzwischen wieder aufgehoben, der Tatort bleibt weiträumig abgesperrt.

Polizei: Täter war „hochgradig aggressiv“

Mehr als 34 Stunden habe sich der Mann in einem Gebäude in der Gemeinde Milower Land im Ortsteil Vieritz verschanzt, wie „rbb24“ berichtet. Laut Polizeiangaben war der Täter „hochgradig aggressiv“. Der Verdächtige hatte in der Nacht zu Samstag und am Samstagabend mit einem Maschinengewehr mehrere Schüsse aus dem Haus und im Haus abgegeben. Die Einsatzkräfte hätten sich über Stunden vergeblich bemüht, Kontakt zu ihm aufzubauen.

Bei dem Vorfall gab es keine Verletzten. Am Einsatzort wurden gleich mehrere Schusswaffen, Munition sowie weitere gefährliche Gegenstände, darunter eine Handgranate, sichergestellt. Dabei ist auch unklar, wie der Täter zu der schweren Bewaffnung kam.

Was sich am Tatort in der Nacht konkret ereignete, blieb zunächst offen. Ebenso ist bis dato die Herkunft sowie das Motiv des Schützen unklar.

Fall von Kindeswohlgefährdung war Auslöser

Am Freitag war die Polizei zunächst zur Unterstützung des Jugendamtes im Einsatz, wie die „Tagesschau“ berichtet. Sie wollten einen Beschluss des Amtsgerichts durchsetzen. Die Behörden nahmen an, dass ein Fall von Kindeswohlgefährdung vorliege. Deswegen waren auch Spezialeinheiten am Einsatzort und die Polizei sperrte aus Sicherheitsgründen die Durchgangsstraße des Ortes.

Gleichzeitig waren die Bewohner des Dorfes Vieritz, das rund 300 Einwohner zählt, aufgefordert, in ihren Häusern zu bleiben. Neben dem Täter waren in dem Haus ursprünglich auch ein Kind, dessen Mutter und ein weiterer Mann.

Am Freitagnachmittag konnte die Polizei bereits einen ersten Erfolg erzielen: Einer der Männer habe bewaffnet das Haus verlassen und konnte von den Einsatzkräften überwältigt werden. Gegen den Mann liegt nun ein Haftbefehl vor. „Die tatverdächtige Person ist bereits in die Jugendvollzugsanstalt Wriezen verbracht worden“, sagte die Polizei.

In der Nacht zum Samstag gelang es dann der Frau und dem Kind das Wohnhaus zu verlassen. Währenddessen feuerte vermutlich der Täter weitere Schüsse aus dem Haus ab. Dabei wurde niemand verletzt. Offenbar handele es sich bei dem Kind um einen Jungen. Die Beamten übergaben ihn derweil dem zuständigen Jugendamt. Dies sei „nicht gewaltsam“ geschehen, sagte die Polizeisprecherin. Die Frau kam in Obhut der Polizei, während der Bewaffnete sich zu diesem Zeitpunkt weiterhin im Haus verschanzt hielt.

Einsatzkräfte aus mehreren Bundesländern

Eine Obduktion des toten Mannes an diesem Sonntag soll laut „Märkische Allgemeine“ Aufschluss über die Todesursache geben. Die Ermittlungen dazu würden noch andauern, sagte ein Polizeisprecher am Sonntagmorgen. Derzeit ist noch unklar, ob die Einsatzkräfte den Mann erschossen haben oder er sich selbst getötet hat.

Laut einer Polizeisprecherin waren neben Einsatzkräften aus mehreren Bundesländern hauptsächlich Kräfte der Polizeidirektion West, der Direktion besondere Dienste und Spezialeinsatzkräfte vor Ort am Einsatzort. Den Einsatz in Vieritz unterstützte die Berliner Polizei auch mit Hunden. Darüber hinaus waren Einheiten aus Schleswig-Holstein und Sachsen-Anhalt vor Ort.

(Mit Material der Agenturen)



Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion