Steigende Temperaturen, schmelzende Gletscher. Ein sicheres Anzeichen für den menschengemachten „Klimawandel“? Mitnichten, meint Marcel Crok. Jahrelang hat der niederländische Wissenschaftsjournalist sich mit der Veränderung des Klimas befasst. Bei genauer Betrachtung seiner wissenschaftlichen Auswertungen kam Crok zu einem erschütternden Ergebnis, das sämtliche Anzeichen für einen menschengemachten Klimawandel infrage stellt.
2005 veröffentlichte er einen umfangreichen Bericht über das sogenannte Hockeyschläger-Diagramm, die wohl berühmteste Grafik in der Klimadebatte, und brachte damit eine Lawine ins Rollen. In einem Interview mit The Epoch Times sprach Crok über eklatante Unstimmigkeiten in der mehr oder weniger geführten wissenschaftlichen Klimadebatte.
Zunächst einmal die Frage: Was hat es mit dem Hockeyschläger-Diagramm auf sich?
Das Hockeyschläger-Diagramm hat, wie der Name schon sagt, die Form eines Eishockeyschlägers. Es zeigt die Temperaturentwicklung vom Jahr 1000 bis zum Jahr 1980. Bis 1900 waren die Temperaturen mehr oder weniger stabil, sodass man auf ein stabiles Klima schließen kann. Das zeigt sich im ersten Teil des Diagramms, dem sogenannte Schaft des Eishockeyschlägers.
Ab 1900 begann die Temperatur rasant zu steigen, was man im unteren Teil des Hockeyschlägers sehen kann. Diese Grafik schlug hohe Wellen, als sie im dritten IPCC-Bericht im Jahr 2001 veröffentlicht wurde.
Viele Menschen glauben, dass der letzte Zeitraum der wichtigste ist, weil wir damals mit der Nutzung fossiler Brennstoffe begannen. Für die Klimawissenschaftler hingegen war der Schaft des Hockeyschlägers der faszinierendste, jener Teil, in dem die Temperatur vermeintlich gleich geblieben ist.
Was war daran besonders?
Die beiden Kanadier McIntyre und McKittrick haben zwei Jahre lang damit verbracht, das Diagramm mithilfe der Daten und der Statistiken zu reproduzieren. Das Fazit: Egal, welche Eingangsdaten verwendet wurden, es kam immer ein Hockeyschläger heraus.
Die Kritik war also wirklich gravierend. Bis zu diesem Zeitpunkt war die Grafik nie hinterfragt worden. Als ich damals [2005] erstmals über das Klima schrieb, befand ich mich plötzlich nicht nur inmitten der niederländischen, sondern auch in der globalen Klimadebatte. Das offizielle Klimainstitut in den Niederlanden begann, mich anzugreifen. Dabei hatte ich einfach nur zwei Monate lang über eine einzige Grafik berichtet. Ich war eher neutral und hatte keine starke Meinung für oder gegen CO₂ oder was auch immer.
Da drängt sich eine Frage auf: Wie kann man Temperaturen messen, die 2.000 Jahre zurückgehen?
In der Tat gab es vor 1850 keine direkten Temperaturmessungen. Man war also abhängig von sogenannten Proxys, indirekten Anzeigern des Klimas, wie beispielsweise den Baumringen, die man sehr genau datieren kann. Man kann sich vorstellen, dass der Baum in einem guten Sommer mehr wächst als in einem sehr schlechten. Gleichzeitig hängt das Wachstum auch von Wasser, Nahrung, Stickstoff oder anderen Mineralien im Boden ab. Aus den Daten versucht man, ein Temperatursignal zu gewinnen.
Für das Hockeyschläger-Diagramm hatte man derartige Proxydaten aus der gesamten nördlichen Hemisphäre gesammelt und dann versucht, eine Durchschnittstemperatur für die Nordhalbkugel zu ermitteln.
Menschen wie McIntyre, der diese Hockeyschläger-Grafik widerlegte, sind mehr oder weniger der Meinung, dass die Datenqualität nicht ausreichend für eine solche Darstellung ist. Nach seiner Meinung soll man sich besser an regionale Signale halten. Zum Beispiel gibt es jetzt viele Gletscher, die kürzer werden. Dann schreien die Leute: „Oh, seht mal, der Gletscher wird kürzer. Das ist der Klimawandel. Das ist alles auf CO₂ und die globale Erwärmung und Treibhausgase zurückzuführen.“
Tatsache ist, dass der Gletscher schrumpft. Aber dann findet man unter dem Gletscher drei Überreste von Bäumen, die man datieren kann. Und man entdeckte, dass irgendwann in der Vergangenheit an diesem speziellen Ort ein Baum wuchs. Die Gletscher dehnen sich also immer wieder aus und ziehen sich zurück, werden größer und kleiner. Solche regionalen Signale sind vielleicht zuverlässiger als der Versuch, eine Durchschnittstemperatur für den gesamten Globus zu ermitteln.
Ist das Beispiel mit dem Baum ein konkreter Fall, den Sie da beschreiben?
Ja, das gab es wirklich. Um das Jahr 1000 kamen die Wikinger nach Grönland und ließen sich dort nieder. Sie nannten es „grünes Land“, weil sie dort Landwirtschaft betreiben konnten. Um 1300 wurde es dort kälter. Als es später zu kalt wurde, mussten die Wikinger gehen. Schließlich begannen die Gletscher, sich auf der ganzen Welt auszudehnen, bis etwa 1850. Seither gibt es eine Warmzeit, die man moderne Warmzeit nennt. Damit endete die Kleine Eiszeit und viele Gletscher auf der ganzen Welt sind wieder geschrumpft.
Zufällig ist das auch der Zeitraum, in dem wir anfingen, fossile Brennstoffe zu nutzen. Die Klima-Gesellschaft sagt also: „Das ist kein Zufall, das CO₂ der fossilen Brennstoffe verursacht diese Erwärmung.“ Aber eine andere Gruppe von Wissenschaftlern fragt: „Was ist mit der mittelalterlichen Warmzeit, als in Schottland Wein angebaut werden konnte? Was verursachte sie und wie warm war sie? War es damals wärmer als heute? Es sieht so aus, als wäre es in Grönland während der mittelalterlichen Warmzeit wärmer gewesen als heute.“ Ist das möglich? Ja, aber wir können das nicht mit 100-prozentiger Sicherheit sagen.
Das UN-Klimagremium IPCC, das wichtigste klimawissenschaftliche Gremium, welches alle sechs oder sieben Jahre die gesamten Forschungsergebnisse zusammenfasst, behauptet indes, dass die derzeitige Erwärmung beispiellos sei und sie durch Treibhausgase verursacht werde. Ob sie wirklich beispiellos ist, ist selbst für mich nach 20 Jahren Forschung nicht klar.
Es gibt viele Hinweise darauf, dass es vor allem im hohen Norden, also in Kanada, Alaska, Sibirien, Grönland, Island, Skandinavien schon vor 8.000 Jahren wahrscheinlich viel wärmer als heute war. Seitdem gingen die Temperaturen dort etwas zurück. Aber dieser Rückgang ist nicht linear; er verläuft mit Höhen und Tiefen.
Überall auf der Welt will man sich an das Pariser Abkommen halten. Aber was nehmen sie als Referenzjahr? 1850, aber das war ein unnatürlich kalter Startpunkt. Das ist nicht das durchschnittliche Wetter des Holozäns. All das wird nicht offen diskutiert.
Die Erwärmung begann also um 1850. Deshalb müssen die industrielle Revolution und die damit verbundenen CO₂-Emissionen die Erwärmung verursacht haben?
Es gibt sogenannte „Forcings“, treibende Kräfte, sowohl positive als auch negative Forcings. Ein Anstieg der Treibhausgase und der damit verbundene Temperaturanstieg werden als positiv bezeichnet. Negativ hingegen ist beispielsweise ein Vulkanausbruch, der viel Staub in die Atmosphäre schleudert und das Sonnenlicht blockiert, was zu einer Abkühlung führt.
Nach Auswertung aller Faktoren kommt das IPCC zu der Meinung, der einzige Faktor, der sich seit 1850 wirklich verändert hat, sind die Treibhausgase. Ihnen zufolge gibt es keinen Raum für einen natürlichen Klimawandel in diesem Zeitraum.
Eine andere Beobachtung stellt diesen Ansatz infrage: 1850 befanden wir uns gerade in den Anfängen der Industriellen Revolution. Damals war die Menge an CO₂, die wir in die Atmosphäre abließen, noch sehr gering. Die Erde erwärmte sich also bereits in diesem Jahrhundert, die Gletscher zogen sich zurück und der Meeresspiegel stieg an, aber es gab nicht so viel CO₂ in der Atmosphäre.
Auf einer öffentlichen Veranstaltung in London traf ich einmal einen britischen Autor, der einen Vortrag zum Kapitel über den Meeresspiegel im IPCC-Bericht hielt. In seinen Ausführungen zeigte er ein Diagramm, das mit dem Jahr 1900 begann. Tatsächlich begann der Anstieg des Meeresspiegels bereits im Jahr 1850, während die Temperaturen vielleicht erst ab 1900, 1910, 1920 anstiegen.
Sie erwähnten die Zeit vor 8.000 Jahren. Gibt es eine Grafik oder Daten, die einen größeren Zeitabschnitt umfassen, vielleicht 30.000 oder 100.000 Jahre?
Es gibt eine Grafik, die 570 Millionen Jahre zurückreicht, ein sehr interessantes Diagramm. Es zeigt den CO₂-Gehalt und die Temperatur basierend auf den Proxydaten. Diese wurden beispielsweise aus Meeressedimenten gewonnen. Man kann in den Meeresboden bohren und dann versuchen, alle Schichten zu analysieren. Natürlich werden die Unsicherheiten viel größer. Ziemlich sicher ist aber, dass damals der CO₂-Gehalt viel, viel höher war als heute. Vor der industriellen Revolution hatten wir einen Wert von 280 ppm. Jetzt haben wir 420 ppm. Ppm steht für parts per million, also Teile pro Million.
Einige Leute sagen, wir sollten darüber froh sein, weil die Pflanzen von CO₂ leben. Die Bäume und Pflanzen entwickelten sich in einer Zeit, in der die CO₂-Konzentration bei 3.000 bis 4.000 ppm lag. Einige Wissenschaftler sprechen sogar davon, dass wir derzeit in einer CO₂-Dürre leben.
Während der Eiszeit lag der CO₂-Gehalt bei nur 180 ppm. Biologen zufolge sterben Pflanzen unter 150 ppm langsam ab. Wir befinden uns also tatsächlich in einer gefährlichen Zone für Pflanzen. [Anm. d. Red.: Gärtner bevorzugen eine CO₂-Konzentrationen von etwa 1.000 ppm in ihren Gewächshäusern.]
Warum wird dann behauptet, dass 97 Prozent der Wissenschaftler den Menschen als Ursache der globalen Erwärmung sehen?
Ich denke, dass einige Klimawissenschaftler und vor allem Politiker meinen, dass die Menschen ohne diesen starken Konsens die Klimapolitik nicht akzeptieren. Die Politiker müssen regulieren, Gesetze erlassen und so weiter. Sie korrumpieren die wissenschaftliche Debatte und die wissenschaftliche Freiheit, sodass Personen wie ich und Wissenschaftler, die anderer Meinung sind, Klimawandelleugner genannt werden. Man wird auf alle möglichen Arten ausgegrenzt. Dadurch wird der wissenschaftliche Fortschritt behindert.
Ein Konsens von 97 Prozent ist meiner Meinung nach lächerlich; er basiert auf einem Papier, das lächerlich ist, weil es diese 97 Prozent nicht einmal aufzeigt. Was sind eigentlich Klimawissenschaftler? Es gibt Geologen, die etwas über das Klima sagen können, es gibt Meteorologen, es gibt Physiker, es gibt Astronomen – Klimawissenschaft umfasst mindestens 100 unterschiedliche Bereiche.
Es gibt eine Gruppe – die Klimamodellierer. Klimamodellierer bauen Modelle und diese Modelle zeigen eine starke Erwärmung mit CO₂. Sie neigen also dazu, stark an die CO₂-Hypothese zu glauben. Geologen sind im Allgemeinen skeptischer, weil sie all diese natürlichen Veränderungen in den vergangenen Millionen Jahren des Klimawandels sehen. Und jetzt heißt es plötzlich, nur CO₂ sei relevant. Daran glauben sie einfach nicht. Also je nach Hintergrund scheint es da mehr oder weniger skeptische Ansichten zu geben.
Könnten Sie das näher erläutern? Was genau steht in dieser Studie?
Das ist eine Arbeit von John Cook und anderen aus dem Jahr 2013. Sie nahmen 12.000 wissenschaftlich Arbeiten und suchten darin nach globalem Klimawandel. Das war eigentlich eine seltsame Terminologie, denn normalerweise sprechen wir von Klimawandel oder globaler Erwärmung, aber nicht von globalem Klimawandel.
Jedenfalls wählten sie 12.000 Arbeiten aus und begannen dann, die Zusammenfassung der Berichte zu lesen. Mit einem Team von Freiwilligen ordneten sie dann jede Zusammenfassung in eine von sieben Kategorien ein. Die Stufen eins bis drei entsprachen in unterschiedlicher Intensität der Theorie, dass CO₂ für den heutigen Klimawandel mehr oder weniger ursächlich ist.
Auf der anderen Seite waren die skeptischen Kategorien, wobei natürlich nur sehr wenige Berichte explizit skeptisch in der Zusammenfassung sind. Es ist fast unmöglich, eine Studie zu veröffentlichen, die in der Zusammenfassung sagt: „Die globale Erwärmung ist Blödsinn“. Wenn man das versucht, werden die meisten Studien abgelehnt.
Dann gab es noch eine Kategorie für Studien, in deren Zusammenfassung überhaupt nichts über den Klimawandel oder die Rolle des Menschen stand. So wurden letztlich 8.000 der Studien aussortiert.
Von den übrigen 4.000 wurden 97 Prozent den Kategorien eins bis drei zugeordnet. Das ist es, was sie einen „Konsens“ nennen. Wenn ich mich recht erinnere, waren in der ersten Kategorie nur 64 Arbeiten; 64 von 12.000 Arbeiten, die in der Zusammenfassung behaupten, CO₂ sei die Hauptursache für die Erwärmung. Das ist etwas über ein halbes Prozent.
Diese Studie zeigt also keinen 97-prozentigen Konsens über eine dramatische, vom Menschen verursachte Erwärmung, sondern einen Konsens von lediglich 0,5 Prozent.
Es wird auch gesagt, der Anstieg des Meeresspiegels hängt direkt mit der Erwärmung zusammen.
Wenn man sich den Anstieg des Meeresspiegels seit 1850 ansieht, stellt man fest, dass er sehr, sehr moderat und sehr stetig ist. Zum Beispiel der Anstieg entlang der niederländischen Küste – ich wohne hier in Küstennähe, und Teile des Westens der Niederlande liegen unter dem Meeresspiegel – beträgt etwa 18 Zentimeter pro Jahrhundert, also 1,8 Millimeter pro Jahr.
Wenn CO₂ die treibende Kraft hinter dem Klimawandel ist, dann würde man annehmen, dass sich der Anstieg des Meeresspiegels ab 1950 beschleunigt, als das CO₂ rapide zu steigen begann. Aber wenn man sich das Diagramm ansieht, ist es wirklich sehr linear.
Es gibt auch noch Tuvalu und die Malediven und ähnliche Inseln, bei denen es sich hauptsächlich um Koralleninseln handelt. Nach neuesten Erkenntnissen schrumpfen diese Inseln nicht, sie wachsen. Vielleicht steht auf einer Seite der Insel ein Haus, das durch Erosion ins Meer absackt. Das sind dramatische Bilder. Aber oft wächst die Insel auf der anderen Seite. Dann sollten die Menschen einfach in andere Teile der Insel ziehen.
Wenn der Meeresspiegel ein paar Millimeter pro Jahr steigt, fällt das vielleicht nicht auf. Ist der Anstieg des Meeresspiegels weltweit gleich?
Es gibt sehr große Schwankungen, sogar im Zeitraum der Satellitenmessungen seit 1993. Man sieht Orte, an denen er mit fast 50 Millimetern pro Jahr ansteigt, also viel schneller als an der niederländischen Küste, aber auch Orte, an denen der Meeresspiegel in dieser Größenordnung zurückgeht.
Während der Eiszeit lag beispielsweise Skandinavien unter einer drei Kilometer dicken Eisschicht. Dadurch wurde der Untergrund nach unten gedrückt. Jetzt steigt es empor, der Meeresspiegel sinkt also. An der US-Küste gibt es Orte, an denen der Meeresspiegel schneller steigt. Aber diese Orte sinken oft, wie etwa Miami als berühmtes Beispiel. Indonesien will jetzt sogar seinen Regierungssitz aus der Hauptstadt Jakarta an einen anderen Ort verlegen. Das Problem besteht jedoch darin, dass sie sehr viel Grundwasser entnommen haben und Jakarta deshalb abgesunken ist.
Wenn die Stadt sinkt, dann steigt der Meeresspiegel, selbst wenn die Meereshöhe konstant bleibt. An der Küste spricht man immer vom relativen Meeresspiegel. Das muss man also immer im Hinterkopf behalten. Das ist das Entscheidende. Der relative Anstieg des Meeresspiegels ist für die Menschen von Bedeutung und nicht der globale Anstieg.
Vielen Dank, Marcel, Sie haben uns einen sehr interessanten Blickwinkel gezeigt.
Das Interview führte Roman Balmakov von The Epoch Times USA im Rahmen des Epoch-TV Formats „Facts Matter“.
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