Adidas-Chef Kasper Rorsted: Personalchefin zurückgetreten – sie bezeichnete Rassismus-Debatte als „Lärm“

Adidas verliert in der Rassismus-Debatte seine Personalchefin. Die Britin Karen Parkin hatte sich im vergangenen Jahr eine Äußerung geleistet, die ihr nun das Amt kostete. Der fränkische Konzern muss nun Imagepflege betreiben.
Titelbild
Adidas-Chef Kasper Rorsted übernimmt übergangsweise Parkins Aufgaben.Foto: Daniel Karmann/dpa/dpa
Epoch Times1. Juli 2020

Nach der Kritik von Mitarbeitern an einer als rassistisch empfundenen Äußerung ist die Personalchefin von Adidas, Karen Parkin, zurückgetreten.

Die 55-Jährige verlasse den Sportartikelhersteller nach 23 Jahren, teilte Adidas in Herzogenaurach mit. Der Aufsichtsrat habe „in gegenseitigem Einvernehmen“ zugestimmt, ihr Vorstandsmandat zum 30. Juni zu beenden. Adidas-Chef Kasper Rorsted übernehme übergangsweise ihre Aufgaben.

„Um das Unternehmen zu einen, ist es besser, wenn ich mich zurückziehe und den Weg für einen Wandel bereite“, erklärte Parkin.

Dem Vernehmen nach hatte die Britin im vergangenen Jahr bei einer Mitarbeiterversammlung der Adidas-Tochter Reebok einen Zeitungsartikel, der sich mit dem Thema Rassismus befasst hatte, als „Lärm“ bezeichnet. Daraufhin hatten sich US-Mitarbeiter des Konzerns über sie beschwert.

Adidas hatte Anfang Juni nach dem Aufflammen der Rassismus-Debatte in den USA mit der Umsetzung eines Maßnahmenpaketes begonnen. Dieses soll die Rechte von Schwarzen und anderen ethnischen Minderheiten im Unternehmen besser berücksichtigen.

Künftig 30 Prozent Latinos und Schwarze im US-Unternehmen

Demnach müssen künftig mindestens 30 Prozent aller Stellen bei Adidas in den USA mit Schwarzen oder aus Lateinamerika stammenden Menschen besetzt werden.

Zudem investiert Adidas 120 Millionen Dollar (rund 107 Mio Euro) bis 2025 in den Kampf gegen Rassen-Ungerechtigkeit und finanziert jährlich 50 Stipendien für junge Schwarze.

Adidas unterzeichnete darüber hinaus die Juneteenth Pledge, eine Verpflichtung, den 19. Juni in Gedenken an die Abschaffung der Sklaverei in den USA als bezahlten Feiertag anzusehen. Ein neu geschaffenes, unabhängiges Komitee soll die Einhaltung der Selbstverpflichtungen überwachen.

Aufsichtsratschef Igor Landau lobte die Verdienste von Parkin, die seit 1997 für Adidas arbeitete. „Ihre Entscheidung, das Unternehmen zu verlassen, unterstreicht dieses Engagement sowie ihre Überzeugung, dass eine neue Leitung an der Spitze des Personalbereichs den beschleunigten Wandel, den adidas jetzt benötigt, am besten vorantreiben wird. Mit Respekt vor ihrer Entscheidung nehmen wir daher ihr Rücktrittsgesuch an.“

Rorsted betonte, Parkin haben in den vergangenen Wochen „eine wesentliche Rolle dabei gespielt, wie wir Rassismus bekämpfen und aus adidas ein noch vielfältigeres Unternehmen machen wollen“.

Parkin selbst erklärte, sie bekenne sich zu dem Ziel, ein Unternehmen zu schaffen, das „in noch größerem Ausmaß von Vielfalt, Teilhabe und Gleichbehandlung“ geprägt ist. Doch es gebe noch sehr viel zu tun. (dpa)



Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion