NASA: Ozeane auf Exoplaneten wahrscheinlich und Jupitermond womöglich bewohnbar
Jenseits unseres Sonnensystems existieren andere Welten, die selbst mit den leistungsfähigsten Teleskopen nur als kleinster Punkt im Weltraum sichtbar ist. Viele dieser Exoplanten sind jedoch möglicherweise viel größer als die Erde – und vollständig von Wasser bedeckt. Im Grunde genommen riesige, Planeten umspannende Ozeane ohne hervorstehende Landmassen, die durch das Universum schweben und vielleicht Leben beherbergen.
Vor einigen Jahren begann sich die Planetenforscherin Lynnae Quick zu fragen, ob einer der mehr als 4.000 bekannten Exoplaneten oder Planeten außerhalb unseres Sonnensystems den Wassermonden um Jupiter und Saturn ähneln könnte. Obwohl einige von ihnen keine Atmosphäre haben und mit Eis bedeckt sind, widmet ihnen die NASA auf der Suche nach Leben größte Aufmerksamkeit.
Ozeane auf mehr als einem Viertel der Exoplaneten
Sowohl der Saturnmond „Enceladus“ als auch der Jupitermond „Europa“ stoßen große Mengen Wasserdampf aus. Aus diesem Grund gehen Forscher davon aus, dass unter ihren Eispanzern Ozeane liegen. Diese Ozeane und die Energie, die das Wasser verdampfen lässt, gelten als Voraussetzungen für Leben, „wie wir es kennen“, sagte Quick.
Am Goddard Space Flight Center der NASA begann die Forscherin zu untersuchen, ob es – hypothetisch – ähnliche Planeten wie Europa und Enceladus in der Milchstraßengalaxie gibt. Die Ergebnisse ihrer mehr als zweijährigen Forschung veröffentlichte Quick Mitte Juni in der Zeitschrift „Publications of the Astronomical Society of the Pacific“.
Die Analyse von 53 Exoplaneten, darunter auch Planeten im nahen TRAPPIST-1-System, zeigten schließlich, dass 14 von ihnen Ozeane beherbergen könnten. Ähnlich wie auf Europa und Enceladus liegen die meisten Ozeane unter Eis. Außerdem könnten viele dieser Planeten mehr Energie freisetzen als Europa und Enceladus. Seit Beginn der Studie wurden mindestens 30 weitere Planeten gefunden, die nicht in die Studie einflossen.
Im Moment können die Wissenschaftler viele Exoplaneten noch nicht im Detail erkennen. Eines Tages, so die Hoffnung der Forscher, könnte man Quicks Vorhersagen prüfen, beispielsweise durch die Messung der von einem Exoplaneten abgestrahlten Wärme oder dem Nachweis vulkanischer oder kryovulkanischer Eruptionen.
Während zu viel vulkanische Aktivität eine lebenswerte Welt in einen geschmolzenen Alptraum verwandeln kann, kann zu wenig Vulkanismus die Freisetzung von Gasen, aus denen eine Atmosphäre besteht, unterbinden und eine kalte, karge Oberfläche hinterlassen. Genau die richtige Menge unterstützt einen bewohnbaren, nassen Planeten wie die Erde oder einen möglicherweise bewohnbaren Mond wie Europa.
Jupitermond Europa: „könnte bewohnbar sein“
Europa ist einer der größten Monde im Sonnensystem. Seit den Vorbeiflügen der Raumschiffe Voyager und Galileo haben Wissenschaftler festgestellt, dass die Oberflächenkruste auf einem unterirdischen Ozean schwimmt. Der Ursprung und die Zusammensetzung dieses Ozeans sind jedoch – bisher – unklar.
„Kommende Missionen werden uns die Chance geben, zu sehen, ob Ozeanmonde in unserem Sonnensystem Leben unterstützen könnten“, sagte Quick. Künftige Missionen der NASA sollen die Oberfläche und den Untergrund von Europa erkunden und Erkenntnisse über das liefern, was unter der Oberfläche liegt. Je mehr Forscher über potenziell bewohnbare Monde wissen, desto höher das Verständnis ähnlicher Welten um andere Sterne, die nach den heutigen Erkenntnissen reichlich vorhanden sein könnten.
Doch auch in unserem eigenen Sonnensystem, auf dem Jupitermond Europa, könnte Leben jenseits der Erde existieren. So zeigte Mohit Melwani Daswani, ebenfalls von der NASA, dass es tatsächlich einen unterirdischen Ozean auf Europa gibt, der Leben erhalten könnte.
Simulationen in Verbindung mit Daten des Hubble-Weltraumteleskops legen nahe, dass das Wasser höchstwahrscheinlich chloridreich wurde. Mit anderen Worten, seine Zusammensetzung glich eher den Ozeanen auf der Erde. „Wir glauben, dass dieser Ozean durchaus für Leben bewohnbar sein könnte“, sagte Forschungsleiter Daswani.
Mit einem Durchmesser von 3.100 km ist Europa etwas kleiner als der Erdmond. Da Europa Jupiter rund 780 Millionen km von der Sonne entfernt umkreist, steigt die Oberflächentemperatur nie über minus 160 Celsius. Die Temperatur der Ozeane ist noch unbekannt.
(Mit Material der NASA)
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