Hongkong: Epoch Times-Mitarbeiter verhaftet – Polizei droht mit Deportation und Organraub

Einer Vertriebsmitarbeiterin der Epoch Times Hongkong drohte die Polizei, sie nach China zu schicken, wo ihr die Organe lebendig entnommen würden.
Epoch Times10. Juli 2020

Die Epoch Times berichtet ausführlich über die pro-demokratischen Proteste in Hongkong und die Aushöhlung der Freiheit der Stadt durch Peking Journalismus, der immer gefährlicher wird.

Am 1. Juli strömten Tausende von Hongkongern auf die Straßen, um gegen das am Vortag von Peking verhängte Nationale Sicherheitsgesetz zu protestieren. Die Polizei verhaftete über dreihundert Personen in der Causeway Bay, darunter vier Mitarbeiter der Hongkonger Epoch Times. Eine der vier festgenommenen Personen gab an, während der Proteste schon mehrfach Plakate und Werbematerial verteilt zu haben, die Polizei habe allerdings nie eingegriffen.

Hongkongs Klima ändert sich

Doch dieses Mal sei es anders gewesen. Chen Xiaojuan, Vertriebsmitarbeiterin der Epoch Times Hongkong, gab an:

Plötzlich kam die Polizei. Sie blockierten die Straße auf beiden Seiten und ließen mich nicht gehen. Ich wusste nicht, was passiert. Ich dachte, sie würden vielleicht nur etwas überprüfen und mich dann gehen lassen. Aber ich habe lange gewartet, und schließlich brachten sie mich auf die Polizeiwache. Da wusste ich, dass ich verhaftet worden war.“

Frau Chen sagte, sie habe nichts Falsches getan und habe sich deshalb geweigert, die Gefängnisuniform zu tragen. Sie wurde während des Polizeigewahrsams von der Polizei beschimpft.

Deportation und Organraub angedroht

Im vergangenen Jahr stellte ein unabhängiges Volkstribunal in London fest, dass das kommunistische Regime die Organe von Gewissensgefangenen in China entnimmt. Das Tribunal sagte, dass eine der Organ-Quellen offenbar die Hauptquelle Anhänger der verfolgten Gruppe Falun Gong seien.

Frau Chen erzählte von der Drohung durch die Polizei:

Eine Polizistin versuchte dreimal, mir die Gefängnisuniform über den Kopf zu ziehen. Ich sagte, dass ich sie nicht trage und sie zwang mich nicht. Aber hinter mir war ein männlicher Polizist, der sagte: ‚Sie unterschreiben weder mit Ihrem Namen, noch tragen Sie die Kleidung. Wie wäre es dann damit, Sie auf das Festland zu schicken und Ihre Organe lebendig entnehmen zu lassen?‘“

Frau Chen weiter:

Mir liefen in diesem Moment die Tränen runter. Ich fragte ihn laut: ‚Wie viele Menschen haben Sie zur Organentnahme auf das Festland zurückgeschickt? Wie oft waren Sie beteiligt? Haben Sie es schon einmal getan? Wenn ja, geben Sie es zu! Nehmen Sie die Maske ab. Ich werde Sie erkennen, und ich werde die Welt wissen lassen, dass Sie so etwas getan haben. Sind Sie alle mit der Zwangsentnahme von Organen einverstanden?‘ Es ist eine so schreckliche Tat.“

Sie fügte hinzu:

Doch keiner der Polizisten hat meine Frage beantwortet. Es war ein ganzer Schwarm schwarz gekleideter Polizisten anwesend. Doch sie schwiegen alle.“

Zeitungsverteilung zum „letzten Mal“?

Zhang Yan, eine andere festgenommene Mitarbeiterin der Zeitung verteilte am 30. Juni in einer U-Bahn-Station Werbematerial, als ein Polizeibeamter sie warnte, dass „dies das letzte Mal“ sei, dass sie dies tun dürfe:

Damals schaute mich die Polizei an und sagte: ‚Das ist Ihr letztes Mal.‘ Als ich zurückkam, fragte ich mich: ‚Ändert die Polizei ab morgen, dem 1. Juli, ihre Haltung gegenüber dem Vertriebspersonal der Epoch Times?‘ Und es stellte sich heraus, dass sie sich tatsächlich geändert haben.“

Trotz der Bedrohung durch das Nationale Sicherheitsgesetz sagte Zhang, werde sie die Zeitung weiterhin verteilen:

Viele Medien in Hongkong werden von der Kommunistischen Partei Chinas kontrolliert. Auch die Regierung Hongkongs wird von der KPC kontrolliert. Wenn die Leute die Stimme der anderen Seite nicht hören und nur die Propaganda der Partei erhalten, wird die Gehirnwäsche sie allmählich verändern, genau wie auf dem Festland.“

In der Hongkonger Ausgabe der Epoch Times heißt es, dass sie die Polizei für ihre wahllosen Verhaftungen und die Bedrohungen, die solche Maßnahmen für die Presse- und Redefreiheit der Stadt darstellen, verurteilt. In einer Stellungnahme versicherte das Büro, weiterhin über die Wahrheit zu berichten und das Recht der Hongkonger auf Informationen zu verteidigen.

Die verhafteten Mitarbeiter wurden am 2. Juli gegen Kaution freigelassen. Ihre Telefone blieben konfisziert. (sm)



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