Gesundheitsexperte über Impfpflicht für Kinder, Ethik und natürliche Immunität

"Freiheit ist kein egoistischer Wunsch – Freiheit ist essenziell", erklärt Dr. Scott Atlas, Gesundheitsexperte und ehemaliger Leiter der Corona-Taskforce unter Präsident Trump. In seinen Augen hat das Vertrauen in Wissenschaft und Politik stark gelitten.
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Dr. Scott Atlas.Foto: Joshua Roberts/Getty Images
Epoch Times29. November 2021
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Dr. Scott Atlas ist Experte für öffentliche Gesundheitspolitik in den USA und leitete bis November 2020 die Corona-Taskforce. Er war zudem 14 Jahre Leiter der Abteilung für Neuroradiologie am Stanford University Medical Center mit Lehrauftrag als Professor für Radiologie.

Im Interview mit der The Epoch Times spricht er, über Effekte und Ethik von Impfungen für Kinder, über die Zensur der Wissenschaft, über Freiheit und die Wirksamkeit der natürlichen Immunität.

Jan Jekielek, Epoch Times: Dr. Scott Atlas, wir sprachen im April über einige schreckliche Folgen der Lockdown-Politik. Wir redeten auch über Florida, wo Sie Gouverneur DeSantis beraten hatten. Ich möchte das gerne ein wenig vertiefen.

Dr. Scott Atlas: Zunächst einmal müssen wir uns darüber im Klaren sein, dass wir etwas Ähnliches erleben wie im Sommer 2020, wo sich das Virus auf eine Art geografische Weise ausbreitete. Es kommt und geht in Wellen, und wir scheinen nie daraus gelernt zu haben. Wenn wir uns also die Fallzahlen ansehen, sehen wir, dass wir wie im letzten Sommer eine Welle im Süden hatten. Und diese Welle kam auch dieses Jahr wieder in Florida, Texas und einigen anderen der südlichen Staaten.

Das bedeutete nicht, dass sich die Fälle aus irgendeinem Grund nur im Süden ausbreiteten. Jetzt sehen wir, wie diese im oberen Mittleren Westen und im Nordosten wieder ansteigen. Das ist genau der selbe Fall wie im letzten Herbst. Irgendwie scheinen wir nicht viel aus dem zu lernen, was wir immer und immer wieder sehen, aber genau das ist passiert.

Was Florida betrifft, so sind einige der Behauptungen, die aufgestellt wurden, völlig unwahr. So wird zum Beispiel behauptet, dass sich die Fälle ausbreiten, weil nicht viele Menschen geimpft worden sind. Ich meine, das ist schlichtweg falsch. Ich schaue mir jeden Tag die CDC-Daten [Anm. d. Red.: Centers for Disease Control and Prevention, amerikanische Gesundheitsbehörde] an.

Wir sehen, dass die Impfquote in Florida in jeder einzelnen der drei Altersgruppen (alle, 18+, 65+) höher ist als im ganzen Land. In Florida sind über 95 Prozent der Menschen über 65 Jahren geimpft, drei Viertel aller Erwachsenen und über 60 Prozent der Gesamtbevölkerung.

Was die Sterblichkeit der über 65-Jährigen angeht, liegt Florida über dem Durchschnitt. Man darf jedoch nicht vergessen, dass Florida demografisch gesehen sehr alt ist. Es hat die zweithöchste Bevölkerungszahl von Menschen über 65 Jahren. Betrachten wir Florida im Vergleich zu beispielsweise Kalifornien. Beides sind große Staaten, die ethnisch sehr unterschiedlich sind, was das Verhältnis zwischen Stadt und Land angeht, und die ein ähnliches Klima haben.

Schauen wir uns also die Daten an, so sehen wir, dass Florida der fünftälteste Staat ist. Kalifornien ist übrigens der siebtjüngste und damit im Vorteil, wenn es darum geht, was passieren sollte. Kalifornien hat sehr strenge Lockdowns, verlängerte Schulschließungen und so weiter durchgeführt.

Betrachtet man jedoch nur die Daten von COVID, so schnitt Florida bei der altersbereinigten COVID-Sterblichkeit besser ab als Kalifornien. Nicht nur das, im Vergleich mit den 10 großen Bundesstaaten, lag Florida an erster Stelle.

Sie müssen sich darüber im Klaren sein, dass das „besser abschneiden“, nicht an den Staaten ohne Lockdowns liegt, wie Florida. Die Schuld liegt bei den anderen Staaten, die drakonische Maßnahmen ergriffen haben, die die Menschen vernichtet haben, die Menschen durch die Lockdowns getötet haben, die unsere Kinder durch die Schulschließungen geopfert haben. Es liegt an ihnen, Florida auszustechen. Tatsächlich aber hat Florida viel besser abgeschnitten.

ET: Und es ist nur so, dass sie im Moment einen Aufschwung erleben, den Kalifornien noch nicht erlebt hat?

Atlas: Nun, Florida hatte seine Welle. Ihren Höhepunkt erreichte sie Mitte August. Aber man darf sich nicht auf die Fälle konzentrieren. Das ist ein Fehler, den die Leute bei der Analyse der Pandemie immer wieder machen. Die Frage ist: Wer stirbt? Wer bekommt die schweren Krankheiten?

Ein positiver PCR-Test bedeutet nicht, dass man krank ist. Das sind sehr unterschiedliche Dinge. Dennoch haben wir immer wieder gesehen, dass man sich auf bizarre Weise darauf konzentriert, alle COVID-Fälle zu stoppen. Eigentlich sollte man sich darauf konzentrieren, die Todesfälle und die schweren kritischen Erkrankungen und Schäden durch COVID zu stoppen.

Es stimmt nicht, dass das Virus für die meisten Menschen ein hohes Risiko darstellt. Das Gegenteil ist sogar der Fall. Es ist für die meisten Menschen nicht hochriskant. Vor allem nicht für Kinder, zum Beispiel. Wenn wir uns also ansehen, wie sich die Dinge bei dieser letzten Welle entwickelt haben, dann haben wir viele Fälle und einige Todesfälle.

Warum sterben nun weniger Menschen? Erstens: Jeder, der etwas von Medizin versteht, egal ob Medizinstudent im ersten oder zweiten Semester, weiß, dass ein Virus, wenn es sich weiterentwickelt, in der Regel nicht tödlicher, sondern weniger tödlich wird. Es überlebt, indem es Mutationen aufweist und die Grenzen des Schutzes in der Population umgeht. Aber dadurch wird es normalerweise weniger tödlich. Zweitens liegt es zum Teil daran, dass wir viele Hochrisikopersonen impfen.

Das Ziel des Impfstoffs ist nicht unbedingt, die Infektion an sich zu stoppen. Das Hauptziel ist es, dafür zu sorgen, dass die Menschen nicht mehr sterben. Und gemessen an der Zahl der Fälle, sterben heute weit weniger Menschen. Das ist überall auf der Welt so. Wenn man sich die Daten in Großbritannien, in Japan, in Island oder anderswo ansieht, sehen wir es.

ET: Kürzlich hieß es, dass etwa die Hälfte der hospitalisierten COVID-Patienten geimpft waren, wodurch viele die Wirksamkeit infrage stelle. Auch laut einer israelischen Studie nimmt die Wirksamkeit der Impfstoffe in gewissem Maße ab. Was sollen die Leute davon halten?

Atlas: Sicher, die Geschichte mit den Impfstoffen ist etwas kompliziert. Aber im Grunde haben die Impfstoffe Folgendes gezeigt. [Die USA] impft erst seit acht Monaten. Langfristig bieten die Impfstoffe einen hohen Schutz vor dem Tod – über 90 Prozent.

Aber ich schaue mir die Daten aus Israel an. Ich schaue mir die Daten aus dem Vereinigten Königreich an. Ehrlich gesagt, bin ich an einem Punkt angelangt, an dem ich den Daten der CDC skeptisch gegenüberstehe. Ich sage so etwas nur ungern, ich akzeptiere die CDC-Daten nicht einfach blind. Sie haben sich in ihren Aussagen unberechenbar gezeigt, und ich denke, wir müssen denjenigen vertrauen, denen wir aus einem bestimmten Grund vertrauen.

Es gibt Hinweise darauf, dass die Schutzwirkung der Impfstoffe gegen symptomatische Erkrankungen mit der Zeit abnimmt. Also, ja, man kann sich infizieren, auch wenn man geimpft ist. Ja, ein gewisser Prozentsatz der Menschen erkrankt ernsthaft, aber der Schutz vor dem Tod ist immer noch hoch.

Wir wissen auch, dass der Schutz bei einer natürlichen Genesung nach der Infektion robuster und dauerhafter ist. Es gibt sehr gute Daten aus Israel, die zeigen, dass es 13- bis 26-mal mehr symptomatische Fälle unter Geimpften ohne vorherige Infektion gibt als bei Genesenen ohne Impfung. Aber darüber hören wir nie etwas von den Leuten, die Impfungen vorschreiben und blindlings sagen, dass jeder geimpft werden muss, ohne Rücksicht auf die natürliche Immunität. Das ist ein großes Problem für die öffentliche Gesundheit. Es ist nicht nur ein Fehler, sondern eine Schande, dass die CDC und der Leiter der Task Forces im Weißen Haus nicht über die Grundlagen der Immunologie sprechen.

Wir wissen, dass dies auch für andere Viren gilt. Wir wissen, dass es auf SARS-1 zutrifft. Wenn wir 17 Jahre später Blutproben von Menschen untersuchen, die an SARS-1 erkrankt waren, zeigt sich, dass sie immer noch eine robuste Immunantwort auf SARS-2 haben, was eine Art Kreuzschutzmechanismus darstellt. Aber der Punkt ist: 17 Jahre später.

Wir wissen von der Spanischen Grippe, dass die Menschen 90 Jahre danach einen Schutz gegen das Virus und eine Immunreaktion haben. Das ist kein Neuland, das ist nicht schockierend. Es wäre schockierend zu glauben, dass Menschen, die sich von einer Viruserkrankung erholt haben, keinen Langzeitschutz haben. Das wäre der Schock. Und jeder glaubwürdige Wissenschaftler weiß das. Aber irgendwie haben wir all die Informationen, die wir früher wussten, außer Acht gelassen.

Wir sehen also, dass es noch einen weiteren Punkt gibt, den ich über das Maß des Schutzes ansprechen möchte. Antikörper nehmen nach einer Infektion über Monate hinweg ab – das ist ganz normal. Das ist aber kein Grund zur Besorgnis. Aber wenn wir dieses Konzept betrachten, scheinen Presse und Gesundheitsexperten immer zu vergessen, dass, wenn die Antikörper nach vier Monaten oder acht Monaten, abnehmen, wir dann trotzdem nicht ungeschützt sind. Das ist nicht neu, das ist Wissenschaft auf dem Niveau eines Studienanfängers: Sie haben in Ihrem Körper sowohl T-Zellen, als auch Gedächtnis-B-Zellen, die über Jahre hinweg Schutz bieten.

Es gibt also wieder eine Menge Fehlinformationen, viele unvollständige Informationen und eine Menge Hysterie, die leider von Leuten verbreitet wird, die es besser wissen sollten. Wenn Sie diese Dinge nicht wissen, sollten Sie nicht bei der CDC arbeiten. Wenn Sie diese Dinge nicht wissen, sollten Sie nicht den Präsidenten der Vereinigten Staaten beraten. Und wenn Sie diese Dinge nicht wissen, sollten Sie sicherlich nicht im Fernsehen zur Öffentlichkeit sprechen.

ET: Sie haben angesprochen, dass die Impfstoffe keine Infektion verhindern, oder die Übertragung des Virus verhindern. Nach der Impfung besteht zunächst ein gewisser Schutz vor einer Infektion, der aber schnell nachlässt. Wie funktioniert das genau?

Atlas: Zunächst einmal möchte ich sicherstellen, dass die Menschen verstehen, dass Impfstoffe vor Infektionen schützen – das tun sie. Und ich möchte sicherstellen, dass die Menschen verstehen, was meiner Meinung nach in der Diskussion über die Impfstoffe passiert ist. Es wurde so viel Druck ausgeübt und es wurden so viele falsche Behauptungen aufgestellt, um die Menschen zu zwingen, sich impfen zu lassen, dass es eine zu starke Gegenreaktion gegen den Impfstoff gibt.

Die Impfstoffe schützen. Und, ja, es stimmt. Es ist nicht perfekt – es ist nicht hundertprozentig. Die Daten aus Israel zeigen, dass der Impfschutz Monate später, nur 40 Prozent der Infektionen verhindert.

Ich denke, wir sollten zunächst einmal sagen, dass dies der erste mRNA-Impfstoff ist, der eingesetzt wurde. Wir wissen also nichts über die langfristige Wirksamkeit dieser Impfstoffe. Und übrigens kennen wir auch nicht die langfristigen Nebenwirkungen dieser Impfstoffe, da sie noch nie eingesetzt wurden. Wir sehen also, dass der Schutz gegen alle Infektionen und gegen andere Dinge wie die Viruslast in Ihrem Rachen unvollkommen ist und mit der Zeit abnimmt.

Auch hier vergessen wir wieder, was das Entscheidende ist. Das Entscheidende ist, dass wir uns mit den schweren Krankheiten befassen. Wir laufen nicht herum und untersuchen den Rachen der Leute, um herauszufinden, was dort drin ist. Ich sage Ihnen auch warum. Weil Sie mit Bakterien im Rachen herumlaufen, die Meningitis verursachen. Sie laufen mit bestimmten Formen von Streptokokken in Ihrem Rachen herum, die in bestimmten Situationen Krankheiten verursachen.

Wir sind nicht dazu da, den Nasen-Rachen-Raum der Menschen zu sterilisieren. Das ist nicht das Ziel. Und jeder, der so denkt, sollte einen Psychiater aufsuchen, ehrlich gesagt. Unser Ziel ist die Verhinderung von ernsthaften Schäden, von Todesfällen. Wir müssen uns also über die Endpunkte im Klaren sein.

Heute höre ich, dass Pfizer behauptet, die Impfstoffe seien bei Kindern sicher und wirksam. Das Problem ist, sie haben nicht einmal jemanden untersucht, der den Impfstoff nicht bekommen hat. Sie können also die Wirksamkeit gar nicht berechnen. Es scheint, dass sie von gemessenen Antikörpern sprechen. Okay, sie haben einen Impfstoff, sie haben ein Medikament, sie haben es Kindern injiziert und die Kinder zeigen eine Antikörperreaktion. Auch das ist nicht der richtige Endpunkt. Der Endpunkt ist der Schutz vor schwerer Krankheit oder Tod. Das ist der Endpunkt.

Erstens haben sie das nicht gemessen, und zweitens haben diese Kinder, sofern sie nicht schwer immungeschwächt sind oder eine Krankheit wie Leukämie haben, kein nennenswertes Risiko durch dieses Virus. Man muss sich also fragen, wie man die Wirksamkeit eines Impfstoffs gegen eine Krankheit messen kann, die bei diesen Patienten kein signifikantes Risiko darstellt.

ET: Faszinierend. Ich denke, dass viele Leute Ihnen glauben, wenn sie Sie sagen, dass es kein Risiko für Kinder gibt.

Atlas: Ich habe nicht gesagt, dass es kein Risiko gibt. Ich sagte, es gibt ein sehr, sehr geringes Risiko, kein signifikantes Risiko. Das ist ein ganz anderer Begriff als „kein Risiko“. Es gibt Kinder, die sterben. Es gibt Kinder, die schwer krank werden. Aber das ist extrem selten.

ET: Und es gibt auch einige Hinweise auf Nebenwirkungen bei Kindern, wie Herzentzündung.

Atlas: Durch den Impfstoff.

ET: Von den Impfstoffen, ja. Es gibt also mindestens eine Studie, die versucht, das Risiko gegenüberzustellen, richtig?

Atlas: Ja. Wenn ich mir die Zahlen so ansehe, ist es schwierig zu beurteilen, weil viele der Berichte von selbst angegebenen Nebenwirkungen handeln. Aber aus den Berechnungen geht hervor, dass es ein sehr besorgniserregendes Risiko für Herzentzündungen gibt. Dies gilt insbesondere für junge Männer. Und das ist um ein Vielfaches höher als das Risiko einer Herzentzündung ohne den Impfstoff – so habe ich gelesen.

Ist das ein Grund zur Besorgnis? Ja, absolut. Vor allem, weil das Risiko der Erkrankung selbst bei diesen Menschen extrem niedrig ist. Und es ist nicht etwas, das nur mich beunruhigt. Das Beratungsgremium der FDA [Anm. d. Red.: Food and Drug Administration, US-Behörde für Lebens- und Arzneimittelsicherheit] hat Auffrischungsimpfungen für Personen über 65 Jahren und Hochrisikopersonen empfohlen. Aber sie sprachen sich gegen eine breite Empfehlung für Jüngere aus. Darüber hinaus wiesen sie speziell auf das Risiko einer Herzmuskelentzündung durch den Impfstoff bei jungen Menschen hin.

Alle Eltern sollten sich daher kritisch fragen, wie hoch das Risiko der Krankheit ist, vor der sie ihr Kind schützen wollen, im Vergleich zum Risiko des Impfstoffs. Es ist eine individuelle Entscheidung, einen experimentellen Impfstoff einem Kind zu injizieren, das ein extrem geringes Risiko für die Krankheit selbst hat.

Ein weiterer Punkt in Bezug auf die Verabreichung von Impfstoffen an Kinder ist, wir haben keine Langzeitstatistiken über die Nebenwirkungen dieser Impfstoffe. Es scheint, dass es viele Todesfälle durch den Impfstoff gibt, über die berichtet wird.

Aber wir reden hier über die Impfung von Kindern. Wer 70 Jahre alt ist und geimpft wird, lebt noch etwa 15 Jahre. Wenn aber ein 10-jähriges Kind einen experimentellen Impfstoff erhält, muss es Jahrzehnte mit diesem Impfstoff leben. Wir wissen nicht, wie sich diese Impfstoffe langfristig auswirken. Ich denke, man sollte zumindest darüber nachdenken. Jeder Einzelne muss darüber nachdenken, denn wir leben in einer Zeit, in der das Vertrauen in Experten beschädigt ist.

Das ist eine selbst zugefügte Wunde durch die Experten, durch die Politisierung der Wissenschaft, durch die Zensur und diese politischen Hetzreden in wissenschaftlichen Zeitschriften, durch die Zensur auf YouTube und Twitter und Facebook über alles, was das vorherrschende Narrativ in Frage stellt.

ET: Ich denke, einer der Gründe, warum die Leute darauf drängen, Kinder zu impfen, ist, dass sie die Gesellschaft im Allgemeinen schützen wollen, man sagte ‚die Oma nicht umbringen zu wollen‘. Etwa gleichzeitig hieß es, dass Kinder das Virus im Vergleich zu den Erwachsenen nicht sehr stark verbreiten. Hat sich das geändert?

Atlas: Nun, die Daten liegen jetzt seit eineinhalb Jahren vor. Die Kinder verbreiten die Krankheit nicht wesentlich. Und das wissen wir aus Daten auf der ganzen Welt, aus Österreich, Deutschland, Frankreich, Italien, Spanien, Großbritannien etc. Das wissen wir auch aus Ländern wie Schweden, die ihre Schulen offen ließen. Schweden hat 1,8 Millionen Kinder, keine Masken, keine Mindestabstände und kaum wirtschaftliche Schäden.

Wir wissen, dass Lehrer nicht häufiger infiziert werden als andere Berufe. Und wir wissen, dass Fälle, die in Schulen auftreten, fast immer von Erwachsenen eingeschleppt werden, nicht von den Kindern. Und egal, wie oft man behauptet, die Erde sei flach, sie ist rund. Die Erde ändert ihre Form nicht, nur weil immer mehr Leute behaupten, die Erde sei flach. Ich werde also nicht die Zeit vieler Leute damit verschwenden, das zu erklären. Wenn diese Leute sich den Tatsachen widersetzen, dann sind sie einfach hoffnungslos.

Es gibt aber noch einen weiteren Aspekt, den ich für wichtig halte und das ist die Ethik. Sind Sie, sind wir eine Gesellschaft, in der wir unsere Kinder als Schutzschilde verwenden? Sie wir eine Gesellschaft, die Kindern ein experimentelles Medikament spritzen, von dem sie keinen nennenswerten Nutzen haben, um uns zu schützen?

Meine Aufgabe als Elternteil ist es, meine Kinder zu schützen. Meine Rolle ist es nicht – und ich würde es niemals tun –, meine Kinder als Schutzschilde zu benutzen, um mich irgendwie zu schützen. Das ist in meinen Augen wirklich ein abscheulicher Verstoß gegen alle moralischen Grundsätze.

Was die ethischen Erwägungen angeht, so muss ich mir Gedanken über die Ethik eines institutionellen Prüfungsausschusses für menschliche Versuchspersonen machen, der alle Protokolle genehmigen muss. Ich würde mir Sorgen darüber machen, ob es ethisch vertretbar ist, dass diese Leute eine klinische Studie für Impfstoffe an Kleinkindern unter fünf Jahren durchführen, die ein extrem geringes Risiko haben, an dieser Krankheit zu erkranken. Ich denke, unsere Gesellschaft ist bemerkenswert tief gesunken, erschreckend tief.

ET: Sie haben vorhin FDA-Beamte erwähnt. Zwei von ihnen haben wegen dieser ganzen Frage der Auffrischungsimpfung gekündigt und über ihre Entscheidung in ‚The Lancet‘ geschrieben. Welche Bedeutung hat das Ihrer Meinung nach?

Atlas: Oh, ich denke, es ist bemerkenswert. Es ist ein Funken Hoffnung für mich, dass tatsächlich jemand den Mut hatte, Nein zu sagen. Diese beiden Leute sind ausgestiegen, weil die FDA Boosterimpfungen für alle empfehlen wollte.

Gemeinsam mit einigen anderen haben sie einen Artikel verfasst, in dem es heißt, dass es keinen zwingenden Grund für Auffrischungsimpfungen für alle gibt. Und wenige Tage später verkündete der beratende Ausschuss der FDA eine ähnliche Empfehlung: Booster nur für ältere und Menschen mit hohem Risiko.

Ich denke, es ist eine sehr gute Nachricht, dass die Menschen kritisch denken. Und das ist es, was wir brauchen. Wir brauchen Menschen, die vorwärts gehen und den Menschen in diesem Land rationale, sichere Ratschläge geben. Denn wie ich schon sagte, das Vertrauen ist beschädigt.

Ich war wirklich schockiert, dass ‚The Lancet‘ den Artikel veröffentlicht hat, denn wir haben im Februar 2020 den wirklichen Niedergang vieler Fachzeitschriften gesehen, einschließlich ‚The Lancet‘.

Damals veröffentlichten sie den Brief von einer Gruppe Virologen, die behauptete, es sei faktisch bekannt, dass das Virus natürlichen Ursprungs sei und dass jeder, der behaupte, es stamme aus einem Laborleck, ein Verschwörungstheoretiker sei. Das war eine Lüge, weil es bis heute nachweislich nicht geklärt ist. Tatsächlich deuten viele der Beweise darauf hin, dass es sich um eine undichte Stelle im Labor handelt.

Aber das ist nicht der Punkt. Der Punkt ist, dass sie versucht haben, andere einzuschüchtern, indem sie eine Art falschen Konsens verkündeten und jeden dämonisierten, der sich dagegen aussprach. Diese Art der Zensur ist natürlich sehr effektiv, denn die Leute haben Angst. Ihre ganze Karriere ist mit diesen Personen verbunden.

Das sind erfahrene Menschen, die das geschrieben haben. Sie sind an die Finanzströme gebunden, die es den Leuten ermöglichen, in ihrer akademischen Laufbahn voranzukommen. Und es gehört viel Mut dazu, aufzustehen und zu sagen: ‚Nein, das stimmt nicht.‘ Die Informationen müssen ausgesprochen und dem Volk vorgelegt werden. Der wissenschaftliche Prozess, der definitionsgemäß eine Debatte ist, muss sich entfalten können, damit wir zu den Wahrheiten kommen, die wir brauchen.

ET: Es gibt, glaube ich, einen anderen Artikel in ‚The Lancet‘, der sich mit einem Laborleck beschäftigt. Es scheint also, dass in der Zeitschrift immer wieder Artikel mit gegenteiligen Ansichten erscheinen.

Atlas: Nun, ich denke, dass die Optimisten natürlich sagen würden, dass sich die Wahrheit durchsetzen wird. Daran glaube ich gerne. Auf der anderen Seite sehen wir immer noch, wie Universitäten – einschließlich Stanford – interne Memos in Umlauf bringen und versuchen, Leute zu zensieren. Das haben sie auch mit mir gemacht.

Diese Art der akademischen Politisierung oder des persönlichen Angriffs, anstatt über die Daten zu sprechen, ist wirklich verabscheuungswürdig. Die Hauptaufgabe einer Universität ist es, den freien Austausch von Ideen zu ermöglichen. Das ist der Grund, warum die Menschen zur Universität gehen. Das ist, offen gesagt, die einzige Aufgabe einer Universität, und sie soll den Menschen beibringen, kritisch zu denken.

Die Sache geht weiter. Das British Medical Journal (BMJ) hat einen Meinungsartikel geschrieben. Darin werden Dr. Bhattacharya, Kulldorff, Gupta und ich kritisiert, aber nicht aufgrund der Wissenschaft, nicht aufgrund der Standpunkte, die wir gegen Lockdowns und für den Schutz, den gezielten Schutz von Risikogruppen vertreten haben. Sie attackierten die Finanzierungsquelle von uns vieren. Natürlich war der Artikel voller Unwahrheiten, Lügen und Fantasie, und man muss sich schon wundern.

Ich bin also nicht der Meinung, dass die Fachzeitschriften jetzt alle zur Vernunft gekommen sind. Ich denke, viele der wissenschaftlichen Zeitschriften sind eine Schande und sie besudeln ihren Ruf weiter. Diese Leute, die den Bericht verfasst haben, sind jetzt nachweislich im Unrecht.

Dadurch wird das Vertrauen der Öffentlichkeit in Experten und Fachwissen sowie in die Wissenschaft im Allgemeinen noch weiter erschüttert. Auch hier gilt: Je mehr wir darüber sprechen, desto mehr versteht die Öffentlichkeit, was vor sich geht.

Es bleibt zu hoffen, dass vor der nächsten Krise zumindest einige dieser Probleme in der Öffentlichkeit angesprochen werden und wir so etwas nicht noch einmal erleben müssen. Ich bin allerdings skeptisch, denn ich glaube, dass die Fachzeitschriften und Wissenschaftler, deren Karrieren mit ihrer eigenen Gruppe verbunden sind, es schwer haben werden, jemals zuzugeben, dass sie sich geirrt haben.

[Anmerkung: The Epoch Times hat sich zu diesen Themen sowohl an ‚The Lancet‘ als auch an das BMJ sowie die British Medical Association gewandt und um eine Stellungnahme gebeten, aber bislang keine Antwort erhalten.]

ET: Es gibt sozusagen eine Art Erkenntniskrise, oder? Das ist Nahrung für Verschwörungstheorien und die Leute wissen einfach nicht, was richtig und was falsch ist? Wem soll ich vertrauen?

Atlas: Ja, ich denke, das ist eine sehr schwierige Frage. Viele der Institutionen, viele der Experten haben versagt. Sie haben ihre politischen Neigungen offenbart und sehr rechthaberische Beiträge verfasst, anstatt sich mit den tatsächlichen wissenschaftlichen Erkenntnissen zu befassen, usw.

Die Regierungsvertreter waren auch extrem unberechenbar und behaupteten, der Wissenschaft zu folgen. Dabei kannten sie (teilweise) die Wissenschaft nicht oder leugneten sie, möglicherweise aus persönlichen Gründen oder Angst.

Die Frage, wem man vertrauen kann, ist also sehr schwierig. Ich kann sie folgendermaßen beantworten. Ich denke, man sollte sich an Leute halten, die konsequent und nicht sprunghaft sind.

Jemand der heute sagt, dass man keine Masken braucht; morgen dann, dass man eine Schutzbrille braucht; dass man zwei Masken braucht; dass man keine Maske braucht, wenn man geimpft ist und schließlich dass man doch eine Maske braucht, wenn man geimpft ist, kann man nicht trauen. Auch kann man Menschen mit einem Interessenkonflikt nicht trauen, wenn beispielsweise jemand über die Notwendigkeit von Impfstoffen spricht, der im Vorstand eines Impfstoffherstellers sitzt. Das ist für mich gesunder Menschenverstand.

Ich verstehe, dass nicht jeder die Zeit hat, sich damit zu beschäftigen. Aber ich denke, die meisten Menschen verbringen einige Zeit am Computer, und das ist sehr kritisch. Die Lösung liegt also nicht nur beim Einzelnen. Die Lösung liegt auch darin, dass wir die Abschaffung der Zensur fordern müssen. Wir müssen als Volk den Zugang zu Informationen fordern. Wir können nicht zulassen, dass die Zensur und die Angriffe auf dem Uni-Campus, in wissenschaftlichen Zeitschriften und von Menschen in Regierungspositionen stattfinden.

Wir können das wirklich nicht tolerieren, denn der freie Fluss von Informationen ist für uns normale Menschen entscheidend, damit wir eine bewusste Entscheidung darüber treffen können, wie wir uns verhalten und was das Beste für uns und unsere Familien ist.

ET: Nun, ich denke, gerade die abweichenden Stimmen sind entscheidend für die Wissenschaft, richtig? Darum geht es doch in der Wissenschaft.

Atlas: Genau. Beim wissenschaftlichen Prozess geht es nur um die Debatte. Wenn man die Debatte nicht zulässt, gibt es so etwas wie Wissenschaft nicht.

ET: Es gibt noch etwas ziemlich Beunruhigendes – zusätzlich zu allem, was wir besprochen haben –, eine Art von Vermischung zwischen dem Impfen an sich und der Impfpflicht. Es ist fast so, als ob diese beiden Begriffe für manche Menschen austauschbar wären.

Atlas: Nun, und ich denke, das ist ein sehr wichtiger Punkt. Ich zum Beispiel bin absolut für die Impfung bin. Ich bin der Meinung, dass jeder, der ein hohes Risiko aufweist und ein bestimmtes Alter überschritten hat, sei es 50 oder 60, sich impfen lassen sollte. Das ist aber etwas ganz anderes, als sie zu zwingen, sich impfen zu lassen. Ich bin nicht dafür, ihnen wie-auch-immer-geartete Strafen aufzuerlegen, wenn sie es nicht tun, und dafür gibt es Gründe.

Ganz zu schweigen von der Tatsache, dass sie jemanden zwingen, sich impfen zu lassen, nimmt man Menschen die Freiheit, zu arbeiten oder sich frei zu bewegen. Die Krankheit ist wiederum nur für einige Menschen ein hohes Risiko, nicht für alle. Wenn man geimpft ist, ist man persönlich vor den tödlichen und schwerwiegenden Folgen der Krankheit geschützt. Und das unabhängig davon, ob andere Menschen geimpft sind oder nicht. Und was vielleicht am wichtigsten ist: Entweder wir leben in einer freien Gesellschaft oder wir leben nicht in einer freien Gesellschaft.

Es ist richtig, dass bestimmte Impfstoffe für Kinder vorgeschrieben sind. Diese Impfstoffe betreffen Krankheiten, die für Kinder sehr gefährlich sind und die auf andere Kinder übertragbar sind, für die daher eine große Gefahr von diesem Virus ausgeht.

Das ist bei COVID-19 nicht der Fall. Für Kinder besteht bei dieser Krankheit kein hohes Risiko. Kinder profitieren nicht unbedingt selbst von der Impfung gegen diese Krankheit. Das ist also eine ganz andere Sache.

Aber auf jeden Fall ist der Gedanke, Menschen zu einer Impfung zu zwingen, besonders beunruhigend, weil wir:

  • in einer freien Gesellschaft leben
  • dies ein neuer Impfstoff ist. Und was ich damit meine, ist, dass es sich um eine neue Technologie handelt. Wir haben keine Langzeitsicherheitsdaten.
  • nie eine große klinische Studie mit diesen Impfstoffen durchgeführt haben. Und wir können sie auch nicht nachholen, weil nach der Notzulassung die Kontrollgruppe mit dem echten Impfstoff geimpft wurde. Man hat die Placebogruppe abgeschafft.
  • wissen, dass es Komplikationen gibt, die durch die Impfstoffe verursacht werden. Wir wissen nicht, wie viele, aber sie sind besorgniserregend.

Wir sollten also nicht einfach vorpreschen und die Menschen zwingen, ein Medikament einzunehmen, das wir noch nicht vollständig verstanden haben. Zudem haben wir mit dem noch keine Langzeiterfahrungen und es nützt nicht einmal unbedingt einem großen Teil der Bevölkerung, weil sie schlicht nicht gefährdet sind.

Ich denke, in einer freien Gesellschaft haben die Menschen das Recht zu entscheiden, ob sie sich ein Medikament injizieren lassen wollen. Tatsächlich verstoßen die Zwangsimpfungen, vor allem bei Kindern, gegen mehrere der in der Deklaration von Helsinki aus dem Jahr 1964 dargelegten Kodizes, die eine Art Standard für medizinische Ethik und Moral darstellen. Ich denke, wenn eine Gesellschaft anfängt, einige der grundlegendsten ethischen Regeln zu verletzen, dann sind wir in Schwierigkeiten.

Wir haben als Gesellschaft bereits enorme Schäden angerichtet, insbesondere bei einkommensschwachen und armen Menschen durch die Lockdowns. Und diese Geschichte wird sich erst in vielen, vielen Jahren vollständig entfalten. Die massiven Schäden, die falsche medizinische Versorgung, der neue Kindesmissbrauch, die enormen psychologischen Schäden bei Teenagern – bis hin, dass eines von vier Kindern im College-Alter in den USA Selbstmordgedanken hat – , eine Verdreifachung der Fälle von Selbstverletzung bei Teenagern. Mehr als die Hälfte der 18- bis 22-Jährigen in den USA nimmt im Durchschnitt 14 Kilo zu.

Wir haben eine massive Gesundheitskrise durch die Lockdowns geschaffen. Und das sind Auflagen, das waren Forderungen, das waren Eingriffe in die Freiheit. Es geht hier nicht nur um diese theoretische Freiheit, sondern um realen Schaden. Jetzt reden wir über Impfpässe, wieso? Was ist, wenn Sie eine natürliche Immunität haben und nicht zu den wohlhabenden Leuten gehören, die zu Hause bei Zoom-Meetings sitzen. Sie werden sich impfen lassen.

Dies ist ein weiteres Beispiel für eine diskriminierende Politik, die sich nachteilig auf Minderheiten auswirkt. Wenn ich mir die Daten anschaue, dann ist die Impfquote bei Afroamerikanern am niedrigsten, etwa [25 bis] 35 Prozent. Es ist eine individuelle Entscheidung, sie haben ihre eigenen Gründe. Die Geschichte ist voll von Medikamentenexperimenten, und es ist nicht verwunderlich, wenn diese Menschen einen vorgeschriebenen Impfstoff nicht nehmen werden.

Während die Reichen und Wohlhabenden in ihren Häusern saßen, waren Minderheiten und Menschen mit geringem Einkommen dem Virus ausgesetzt, weil sie die wichtigsten Arbeitskräfte waren. Sie lieferten, kochten, arbeiteten in den Lebensmittelläden und so weiter. Ihre Bewegungsfreiheit wurde auf einmal eingeschränkt. Jetzt zwingen wir sie, sich impfen zu lassen, aber vergessen, dass sie die Antikörper und den Schutz haben, der übrigens besser ist als die Impfstoffe selbst. Dennoch werden nur die Impfstoffe, nur die Geimpften, jetzt als freiheitswürdig angesehen.

Wir haben also eine Menge Probleme, die sich hier vor unseren Augen in Bezug auf die Freiheit entwickeln. Es ist zwar etwas abgedroschen, aber man vermisst die Freiheiten erst, wenn sie weg sind. Das ist ein sehr gefährlicher Weg, auf dem wir uns befinden. Es ist erfreulich, dass einige Gouverneure Klage eingereicht haben. Ich denke, wir werden noch mehr davon sehen, wenn es um diese Auflagen und Einschränkungen der Freiheit geht.

Wie ich schon sagte, Sie haben die Möglichkeit, sich impfen zu lassen. Sie sind geschützt, wenn Sie sich impfen lassen. Wenn Ihnen dieser Schutz nicht ausreicht, können Sie in Ihrem Haus bleiben. Sie müssen nicht in ein Flugzeug steigen. Sie müssen nicht in ein Geschäft gehen. Sie müssen nie wieder Ihr Haus verlassen. Sie können eine Sauerstoffflasche tragen, Sie können tun, was Sie wollen. Das heißt aber nicht, dass andere Menschen das auch tun müssen.

ET: Es gibt also diese Idee, dass Menschen, die sich nicht impfen lassen, der Gesellschaft schaden; dass sie den ‚verantwortungsbewussten‘ Menschen, die sich impfen lassen, irgendwie schaden. Ich glaube, dieser Glaube ist weiter verbreitet, als sich viele Menschen vorstellen können.

Atlas: Zunächst einmal müssen wir anhand der CDC-Daten feststellen, dass [Anm. d. Red.: zum Zeitpunkt des Interviews] etwa 94 Prozent der Hochrisikopersonen in den USA geimpft sind. Etwa 73 Prozent aller Erwachsenen über 18 Jahren in den USA sind geimpft. Es handelt sich also um eine Übertreibung oder einen Irrglauben, dass es eine riesige Zahl von Menschen gibt, die nicht geimpft sind. Zweitens, wenn man geimpft ist, hat man einen sehr hohen Schutz vor Tod und Krankenhausaufenthalt.

Nun ist es aber so, dass Menschen, die keine staatlichen Auflagen, Impfpässe oder Freiheitseinschränkungen wollen, um ihren Arbeitsplatz zu erhalten, als egoistisch bezeichnet werden.

Freiheit ist kein egoistischer Wunsch – Freiheit ist essentiell. Und wenn man die Freiheit einschränkt, beseitigt man nicht nur die grundlegenden Lebenskonzepte, auf die die gesamten Vereinigten Staaten gegründet wurden. Man schadet auch den Menschen mit niedrigem Einkommen und den Armen. Sie sind diejenigen, die zuallererst eine natürliche Immunität haben, [denn] sie haben nicht den Luxus, von zu Hause aus zu arbeiten.

Es ist eine Auferlegung von Beschränkungen zum Schutz der wohlhabenden Klasse. Das ist eine Art soziales Kastensystem, das hier entwickelt wird. Es ist genau wie das falsche Argument, dass die Leute, die die Lockdowns in Frage stellen, gefährlich seien, während wir stattdessen mehr Schutz für die Hochrisikopersonen gefordert haben.

Wir befinden uns in einem Land, das auf der Freiheit des Einzelnen beruht. Sie haben die Freiheit, sich selbst zu schützen. Und das bedeutet, dass man sich impfen lassen kann, wenn man will, oder dass man sich von großen Gruppenveranstaltungen fernhält.

Wenn Sie nicht auf der Autobahn fahren wollen, weil viele Unfälle mit Todesfolge bei Geschwindigkeiten über 100 Stundenkilometern passieren, dann fahren Sie nicht auf der Autobahn. Sie müssen aber deshalb nicht die Autobahn auch für alle anderen sperren. Und wenn Sie Angst vor bestimmten Umgebungen haben, tun Sie, was Sie können, um sich zu schützen. Sie können gerne sechs Masken tragen und zu Hause bleiben.

Aber die Leute, die in einem freien Land leben wollen, die haben Rechte. Die egoistische Seite sind die Menschen, die versuchen, anderen vorzuschreiben, was sie zu tun haben, um sich zu schützen, und das ist egoistisch. Was nicht egoistisch ist, ist, den Menschen zu erlauben, frei zu leben.

Nun gibt es diese wirklich entsetzliche Bewegung, über die wir an verschiedenen Stellen gelesen haben, dass Menschen, die nicht geimpft sind, irgendwie keine medizinische Versorgung erhalten oder bei der Behandlung nicht bevorzugt werden sollten. Das ist völlig unmoralisch. Ich bin schockiert, wenn ein Arzt so etwas sagt, und ich habe derartiges schon gelesen. Und das ist wirklich, ich wiederhole es, ein massiver Abstieg der Moral, wenn man so etwas sagt.

Denn das ist genau so, als würde man sagen, dass Menschen, die fettleibig sind, nicht gegen die Krankheiten behandelt werden sollten, die durch die Fettleibigkeit verursacht werden. Menschen, die Zigaretten rauchen, sollten keine teuren Operationen und Chemotherapien für ihren Lungenkrebs erhalten.

Das ist für jeden, der ein moralisches oder ethisches Leben führen will, einfach inakzeptabel. Das ist ein wirklich verabscheuungswürdiges Verhalten. Wir müssen als Gesellschaft sicherstellen, dass wir eine solche Entartung unserer gesamten Natur verhindern. Die individuelle Freiheit ist entscheidend für alles, was wir haben, und wir werden nie wissen, was wir verpasst haben, bis sie weg ist.

Ich denke, die Menschen müssen die Wahrheit über das erfahren, was gesagt wurde – auch über das, was nicht gesagt wurde. Sie brauchten die Wahrheit über das Niveau der Gelehrsamkeit, das Niveau des kritischen Denkens. Es ist schockierend. Und wir dürfen nie wieder zulassen, dass Leute das Sagen haben, die nicht wissen, wovon sie reden, die keine kritischen Denker sind, die die Daten nicht kennen.

Und es gibt noch ein Thema: die Zensur, das wirklich inakzeptable Verhalten im wissenschaftlichen Umfeld; von Leuten, die Angst haben, zuzugeben, dass sie falsch liegen; von Leuten, die, anstatt über die Daten zu debattieren, Leute vernichten wollen, die etwas anderes sagen als das, was sie glauben.

Die Zensur umfasst aber auch die Politisierung auf dem Campus; das feige Versagen der Leiter von Universitäten, aufzustehen und sicherzustellen, dass unsere Kinder – die wertvollste Ressource unserer Menschheit –, auf diese Universitäten gehen und einen freien Informationsfluss erleben können, den wir ihnen als Gesellschaft versprochen haben, um sie zu kritischen Denkern zu machen, anstatt nur irgendwie willfährige Gläubige eines Narratives.

Übrigens zahlen die Leute über eine Viertelmillion Dollar für das Privileg, diese Universitäten besuchen zu dürfen. Da muss man sich fragen, was sie für ihr Geld bekommen.

Ich weiß, was gesagt wurde, und kann es mit Zitaten belegen. Aber ich kann eins versichern. Alle, die ich zitiere, werden abstreiten, dass sie es gesagt haben. Ihre ganze Karriere basiert auf diesen immerwährenden bürokratischen Jobs. Sie waren sehr erfolgreich darin, sich im politischen Umfeld der verschiedenen Regierungsverwaltungen zurechtzufinden.

Sie sind Politiker, sie denken nicht wie Wissenschaftler, sie handeln nicht wie Wissenschaftler, und ich stelle sie für das bloß, was sie wirklich gesagt und getan haben, einschließlich des wirklich abscheulichen Ignorierens der Auswirkungen der Politik, der Lockdown-Politik, die sie den Menschen aufzwangen und auferlegten, was zur Zerstörung und zum Tod der Menschen führte.

Wir müssen also die Wahrheit erfahren. Das Volk muss verstehen, was gesagt wurde, denn wir können es uns nicht leisten, dass so etwas jemals wieder passiert. Und es wird andere Krisen geben, mit denen wir umgehen müssen.

ET: Ich glaube, dem ist nichts mehr hinzuzufügen. Dr. Atlas, es war mir ein Vergnügen.

Atlas: Danke.

Dieser Artikel erschien im Original auf theepochtimes.com unter dem Titel: Dr. Scott Atlas on Vaccine Mandates for Children, Natural Immunity, and Florida’s COVID-19 Surge (deutsche Bearbeitung ger)

Dieser Artikel erschien zuerst in der Epoch Times Wochenzeitung, Ausgabe Nr. 20, vom 27. November 2021.



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