Trump: „Habe den Krieg in Israel vorausgesagt“

In zwei Reden in Iowa sprach der frühere US-Präsident Donald Trump über die vom Iran unterstützte Hamas in Israel. Dabei unterstellte er dem amtierenden Präsidenten Joe Biden grobe Fehler. Ebenso sprach Trump weitere Themen an.
Titelbild
Der ehemalige US-Präsident Donald Trump kritisiert in Iowa die Biden-Administration.Foto: Scott Olson/Getty Images


Bei aufeinanderfolgenden Reden in zwei Städten im US-Bundesstaat Iowa brachte der ehemalige Präsident Donald J. Trump die Außenpolitik von Präsident Joe Biden mit dem Terrorangriff der Hamas auf Israel in Verbindung.

„Joe Biden hat Israel verraten“, sagte Präsident Trump vor einer großen Menschenmenge in der Stadt Cedar Rapids.

Trump verwies wiederholt auf die Freigabe von eingefrorenen iranischen Vermögenswerten in Höhe von sechs Milliarden US-Dollar (5,66 Milliarden Euro) durch den amtierenden Präsidenten. Dieses Geld ist Teil eines Gefangenenaustauschs mit Teherans islamischem Staat. Der Iran ist ein wichtiger internationaler Unterstützer der Hamas, die die Vereinigten Staaten als terroristische Organisation einstuft. Trump sagte:

Als bekannt wurde, dass Joe Biden dem Iran sechs Milliarden Dollar gegeben hat, habe ich sofort einen Krieg in Israel vorausgesagt.“

Ebenso merkte er an, dass die Vereinigten Staaten und Israel „eine sehr starke Partnerschaft brauchen“. Zuvor hatte sich Trump bei einer Rede in Waterloo rund 92 Kilometer nordwestlich von Cedar Rapids zu dem Thema geäußert. Er wäre „überhaupt nicht überrascht“, wenn ein Teil dieser sechs Milliarden US-Dollar zur Finanzierung des Angriffs der Hamas auf Israel beitragen würde.

Adrienne Watson, die Sprecherin des Nationalen Sicherheitsrates des Weißen Hauses, reagierte auf X. Wegen des Hatch Acts, der Beamten der Exekutive der Bundesregierung Formen der politischen Betätigung untersagt, könne sie alles, was 2024 betrifft, nicht kommentieren. Die Umstände könne sie jedoch erklären: „Diese Gelder haben absolut nichts mit den schrecklichen Anschlägen von heute zu tun. Dies ist nicht der richtige Zeitpunkt, um Desinformationen zu verbreiten.“

In einer am 7. Oktober veröffentlichten Erklärung sagte Biden, dass „die Vereinigten Staaten diesen entsetzlichen Angriff der Hamas-Terroristen aus dem Gazastreifen auf Israel unmissverständlich verurteilen“. Zudem sprach der Präsident seine Unterstützung für Israel aus.

DeSantis: Israel hat Recht auf Verteidigung

Wie Trump und andere republikanische Wahlkandidaten für 2024 reagierte auch der Gouverneur von Florida, Ron DeSantis, auf den sich rasch entwickelnden Konflikt. „Israel hat nicht nur das Recht, sich gegen diese Angriffe zu verteidigen, es hat auch die Pflicht, mit überwältigender Kraft zu antworten“, schrieb er auf X.

Auch der Senator Tim Scott (South Carolina) reagierte auf die Angriffe. Auf X äußerte er: „Ich bin entsetzt über den beispiellosen Angriff der vom Iran unterstützten Hamas auf Israel.“

Der Geschäftsmann und Republikaner Vivek Ramaswamy teilte ebenfalls auf X mit: „Ich bin entsetzt über die barbarischen und mittelalterlichen Angriffe der Hamas.“

Israel hatte in der Vergangenheit für viele republikanische Großspender, darunter der verstorbene Casino-Magnat Sheldon Adelson und seine Frau Miriam, höchste Priorität gehabt. Zudem – und darauf hat Trump wiederholt hingewiesen – unterstützen die dispensationalistischen christlichen Wähler Israel nachdrücklich. Sie machen einen Großteil der republikanischen Basis aus. Der Dispensationalismus ist eine heilsgeschichtlich orientierte Form der Bibelauslegung, die mit einer bestimmten Lehre von der Endzeit verknüpft ist.

Mehrere republikanische Veranstaltungen in Iowa

Trump ist einer von mehreren republikanischen Kandidaten, die in den vergangenen Tagen durch Iowa gereist sind. Die erste republikanische Parteiveranstaltung im Falkenaugen-Staat ist für den 15. Januar angesetzt. Ramaswamy veranstaltete am 5. Oktober in Iowas Hauptstadt Des Moines ein „Vektoberfest“, ein Grillfest im Freien. Auch Scott besuchte Iowa. Seine Kollegin, die frühere UN-Botschafterin Nikki Haley, wird am 8. und 9. Oktober mehrere Diskussionsrunden in diesem Bundesstaat abhalten.

Trumps Hauptkonkurrent um die republikanische Kandidatur, der Gouverneur von Florida, Ron DeSantis, reist ebenfalls durch Iowa. Am 7. Oktober, dem Tag, an dem Trump in Cedar Rapids und Waterloo sprach, hielt er drei „Meet and Greet“-Veranstaltungen auf Bezirksebene ab. In einer Pressemitteilung zum Wahlkampf heißt es, er versuche, alle 99 Bezirke Iowas zu besuchen. Diese Leistung ist bei Präsidentschaftskandidaten als „full Grassley“ bekannt, die nach dem Senator Chuck Grassley (Iowa) benannt wurde.

Ethanol, Abtreibung und spanische Wähler

Trump wiederholte viele der Kritikpunkte, die er zuvor an DeSantis beim Wahlkampf in Iowa gerichtet hatte, unter anderem während einer Rede in Council Bluffs im Juli.

Während seiner Zeit im Kongress war der damalige Abgeordnete DeSantis 2017 Mitunterzeichner eines Gesetzentwurfs, der den Standard für „erneuerbare“ Kraftstoffe abgeschafft hätte. Das hätte Probleme für Ethanol bedeutet, für das ein Großteil des Maises aus Iowa bestimmt ist. Der Exekutivbeamte des Sonnenstaates schrieb im vergangenen Monat einen Kommentar für die Zeitung „Des Moines Register“, in dem er sich für eine ganzjährige 15-prozentige Ethanolbeimischung in Benzin aussprach – ganz im Sinne von Iowas Gouverneurin Kim Reynolds. „Er war gegen Ethanol, völlig dagegen. Jetzt hat er sich neulich plötzlich dafür ausgesprochen“, kritisierte Trump in Waterloo.

Trump sprach auch über Abtreibung. Zuvor hatte er das schlechte Abschneiden der Republikaner bei den Zwischenwahlen darauf zurückgeführt, dass dieses Thema von einigen in der Partei „falsch gehandhabt“ worden sei. Er versuchte erneut, sich näher an der Mitte der amerikanischen Wählerschaft zu positionieren, ohne bei diesem Thema, das vielen Wählern sehr am Herzen liegt, Kompromisse einzugehen.

Dieser Artikel erschien zuerst auf theepochtimes.com unter dem Titel: „In Iowa, Trump Says Biden ‚Betrayed Israel’“.



Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion