Dr. Wolfgang Wodarg: Wie verteidigen wir uns gegen WHO-Macht?

Am Donnerstagabend, 5. Oktober, ist der prominente Regierungskritiker Dr. Wolfgang Wodarg in Berlin zu Gast, um über die Gefahren neuer Machtbefugnisse für die WHO zu sprechen.
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Wie viele andere Kritiker kämpft auch der Mediziner Dr. Wolfgang Wodarg gegen zu viele Machtbefugnisse für die Weltgesundheitsorganisation WHO.Foto: Fabrice Coffrini/AFP via Getty Images
Von 4. Oktober 2023

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) soll demnächst noch mehr Macht über ihre Mitgliedsländer bekommen. Zu viel Macht? Und wie kann sich der einzelne Mensch gegen mutmaßliche Übergriffe wehren? Um diese Fragen dreht sich der aktuelle Vortrag von Dr. Wolfgang Wodarg.

Der Internist, Corona-Maßnahmenkritiker und langjährige SPD-Gesundheitspolitiker ist am Donnerstag, 5. Oktober, zu Gast in Berlin, um seine Recherchen und Lösungsansätze zu präsentieren. Die Epoch Times wird zuvor ein Interview mit Wodarg führen.

Dr. Wolfgang Wodarg
Demokratie vs Plandemie. Gesundheitsschutz als Vorwand: Wie können wir uns wehren?

Zeit: Donnerstag, 5. Oktober 2023, 19:00 bis 22:00 Uhr (Einlass: 18:00 Uhr)
Ort: Musikbrauerei, Greifswalder Straße 23a, 10405 Berlin

Karten zum Preis von 25 Euro gibt es online unter krasser.guru/wodarg

Dem Veranstalter zufolge sollen „sämtliche Überschüsse […] dem Corona Ausschuss zugute“ kommen.

Zur Person: Dr. Wolfgang Wodarg

Der schleswig-holsteinische Internist, Lungenspezialist und Medizinethiker Dr. Wolfgang Wodarg, Jahrgang 1947, war einem breiten Publikum Ende der 2000er-Jahre im Zusammenhang mit der „Schweinegrippe“ (H1N1) bekannt geworden. Als damaliger Vorsitzender des Gesundheitsausschusses im Europarat in Straßburg warnte Wodarg vor Panikmache und initiierte einen Untersuchungsausschuss, der auch die Rolle der WHO beleuchten sollte.

Auch in den ersten Monaten des Jahres 2020 riet Wodarg angesichts der Corona-Krise zur Besonnenheit und stellte sich zusammen mit Maßnahmenkritikern wie beispielsweise Prof. Sucharit Bhakdi gegen die überwältigende Meinungsmehrheit in Medien, Medizin und Politik. Er engagiert sich unter anderem im Corona-Ausschuss, in der Gesellschaft der Mediziner und Wissenschaftler für Gesundheit, Freiheit und Demokratie e.V. (MWGFD) und in der Partei DieBasis für eine andere Gesundheitspolitik.

Die Leitmedien machen seitdem einen großen Bogen um den einst geschätzten Gesundheitspolitiker. Wodarg legte seine Einschätzung zu Corona in seinem Bestseller „Falsche Pandemien – Argumente gegen die Herrschaft der Angst“ dar.

Entscheidung für Mai 2024 geplant

Die Pläne für einen neuen internationalen WHO-„Pandemievertrag“ (WHO CA+) und neue länderübergreifende Gesundheitsregeln (International Health Regulations, IHR) sorgen seit Monaten für kontroverse Debatten. Das internationale Vertragswerk soll im Mai 2024 während der 77. Weltgesundheitsversammlung von den derzeit 194 Mitgliedsstaaten unterzeichnet werden. Der dazugehörige Oberbegriff lautet „One Health“. Die Bundesregierung lässt ihre Interessen dabei durch die Europäische Kommission vertreten.

Die Befürworter hoffen auf eine engere internationale Zusammenarbeit, um gemeinsam schneller und besser mit gesundheitspolitischen Herausforderungen wie etwa einer Seuche umgehen zu können.

Eine NGO als Weltmacht?

Die Gegner befürchten, dass mehr Machtbefugnisse für die WHO die Souveränität der Mitgliedsstaaten noch weiter aushöhlen werden. Das letzte Wort in Gesundheitsfragen hätten dann nicht mehr die Bürger oder ihre demokratisch gewählten Nationalparlamente, sondern letztlich eine niemals basisdemokratisch legitimierte Nichtregierungsorganisation (Non-governmental organization, NGO), meinen die Kritiker.

Wie spätestens die Corona-Krise gezeigt hatte, genügte Ende Januar 2020 bereits eine simple Erklärung der WHO, nämlich die Ausrufung einer „gesundheitlichen Notlage von internationaler Tragweite“, um Milliarden Menschen über Monate und Jahre hinweg ihre Grund- und Freiheitsrechte zu entziehen. Beinahe alle Mitgliedsstaaten der WHO hatten sich im Namen des „Gesundheitsschutzes“ entschieden, mehr oder weniger starke Verbote und Strafaktionen gegen ihre Bürger durchzusetzen. Die Bundesrepublik Deutschland gehörte international zu den Ländern mit den schärfsten Restriktionen.

Bundestag: WHO noch stärker machen

Erst im Mai 2023 hatte WHO-Chef Tedros Ghebreyesus den Corona-Notstand offiziell für beendet erklärt. Doch bereits wenige Tage später warnte derselbe Mann auf der WHO-Jahreshauptversammlung vor einem möglichen zukünftigen Erreger, „der noch tödlicher sein könnte“ als SARS-CoV-2 – und drängte darauf, alles schnell unter Dach und Fach zu bringen.

Mit viel Widerstand gegen den neuen Pandemievertrag und neue Gesundheitsvorschriften ist vonseiten der aktuellen deutschen Volksvertreter nicht zu rechnen: Bereits am 12. Mai 2023 hatte der Bundestag auf Antrag der Ampelkoalition gegen die Stimmen der AfD-Fraktion zugestimmt, der WHO „im Falle einer Gesundheitskrise“ noch mehr Befugnisse über nationales Recht hinweg zu gewähren, damit diese „ihr Mandat vollumfänglich“ erfüllen könne.

Außerdem stimmte das Parlament zu, dass die Bundesregierung mehr Geld an die WHO zahlen und sich dafür starkmachen solle, auch andere Nationen zu höheren Beitragszahlungen zu bewegen (BT-Drucksache 20/6712, PDF). Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) hatte bereits zugesagt, die WHO-Pflichtbeiträge Deutschlands in den Jahren 2024 und 2025 um 20 Prozent zu erhöhen.

Bürger wehren sich

International treffen die WHO-Machterweiterungspläne nicht überall auf Zustimmung: In den USA oder in Großbritannien regt sich Widerstand. Besonders der Brexit-Architekt Nigel Farage ist ein erklärter Gegner.

In Deutschland zeigt sich der Unmut gegen den Pandemievertrag nicht nur bei der AfD oder während unzähliger Demonstrationen. Im Rahmen einer Onlinepetition auf der Website citizengo.org fordern bereits weit über eine halbe Million Menschen den Bundeskanzler auf, den geplanten WHO-Pandemievertrag auf jeden Fall abzulehnen. Seit Juli 2023 ist auch die eigens gegründete International Association of Lawyers for Human Rights (IAL) aktiv, um eine Unterzeichnung des Vertrags zu verhindern.

Eine entsprechende Verfassungsbeschwerde wies das Bundesverfassungsgericht (BVerfG) in Karlsruhe allerdings erst vor wenigen Tagen ab: Da die Verhandlungen zu den WHO-Verträgen noch liefen, sei auch noch gar kein Gesetz erlassen, gegen das sich die Verfassungsbeschwerde richten könne (Az. 2 BvR 1082/23).

Der voraussichtliche Fahrplan zur Reform der Internationalen Gesundheitsvorschriften:

  • 2. bis 6. Oktober 2023: Fünftes Treffen der Arbeitsgruppe zur Änderung der Internationalen Gesundheitsvorschriften (2005) (WGIHR)
  • 7. bis 8. Dezember 2023: Sechstes Treffen der WGIHR
  • Mai 2024: 77. Weltgesundheitsversammlung


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