Risiko-Experte Prof. Werner Bergholz: Lob für Lausen, Kritik am PEI

Drei Jahre nach Beginn der Corona-Krise hat der Bremer Risiko-Experte Prof. Werner Bergholz den Behörden in Deutschland erneut ein vernichtendes Zeugnis ausgestellt und dem Datenanalysten Tom Lausen den Rücken gestärkt. Das „NuoViso“-Video wurde allein auf YouTube bereits über 150.000-mal geklickt.
Werner Bergholz spricht im Interview über den Evaluationsbericht
Prof. Dr. Werner Bergholz bei einem früheren Interview mit der Epoch Times.Foto: Epoch Times
Von 5. Januar 2023


„Die Analysen von Tom Lausen haben bisher alle gestimmt. Und ich kann’s vorwegnehmen: Diese stimmt auch“. Prof. Werner Bergholz, Experte für Qualitäts- und Risikobewertung, Elektroingenieur und Mitglied der Expertenkommission zur Evaluation der Corona-Schutzmaßnahmen in Deutschland, hat im Streit um die Auswertung von Daten der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV) Partei für den Datenanalysten Tom Lausen ergriffen. „Da beißt die Maus keinen Faden ab“, sagte Bergholz im Gespräch mit Robert Stein vom Online-Sender „NuoViso.

Es habe ihn „schlicht und einfach entsetzt“, dass drei Bundestagsabgeordnete Tom Lausen als „Daten-Salafist“, „Scharlatan“ und „Datenfälscher“ bezeichnet hätten. Sie hätten „keine mathematischen Fähigkeiten“ benötigt, sondern nur fünf Minuten, um sich überzeugen zu können, dass Lausens Analyse „im Prinzip plausibel“ sei.

„Wann da Daten ‚gefälscht‘ wurden, wenn wir das Wort noch mal in den Mund nehmen, dann war’s die KBV, nicht Tom Lausen“, stellte Bergholz fest. Er wolle der KBV aber nichts dergleichen unterstellen, sondern gehe davon aus, dass die Daten im Wesentlichen korrekt gewesen seien. Im ursprünglichen Datensatz der KBV habe ein Mathematiker – Bergholz meinte Huseyin Özoguz – zwar „leichte Inkonsistenzen“ festgestellt, „aber die ändern nichts daran, dass das im Wesentlichen stimmt. Es geht ein paar Prozent hin oder her.“

Kritik an Lausen „Bullshit““

Die Argumentationen kontra Lausen, die von KBV, vom Zentralinstitut für die kassenärztliche Versorgung (Zi) und vom Paul Ehrlich-Institut (PEI) vorgebracht worden seien, ließen sich in einem Wort zusammenfassen: „Bullshit“. Die Argumente seien „in sich unlogisch und für mich nicht nachvollziehbar“, sagte Bergholz.

Anhand der vorliegenden Zahlen könne man „natürlich nicht“ schließen, dass „die Impfung die Ursache“ für den festgestellten Anstieg bestimmter Erkrankungen oder plötzlicher und unerwarteter Todesfälle sei, stellte Bergholz klar. „Es ist ’ne Korrelation, und auf einer Korrelation kann man nie, nie, nie – die mag noch so gut sein – auf Kausalität schließen“, so Bergholz.

Deshalb unterstütze er den Vorschlag des FDP-Politikers Wolfgang Kubicki, „endlich systematisch Obduktionen vorzunehmen von Leuten, die zum Beispiel kurz nach der Impfung verstorben sind“.

„Wissenschaftlich eine Katastrophe“

Die höchste Sterberate nach zeitlichem Zusammenhang habe man laut KBV-Daten am „Tag eins nach der Impfung“ gemessen, sagte Bergholz. „Nach zwei Wochen ist dann alles vorbei“, dann sei „erst mal eine ganze Zeit Ruhe“. Dann fange es „wieder an mit dem Sterbegeschehen von ein-, zwei-, dreimal, viermal Geimpften“.

Es sei „merkwürdig und überhaupt nicht nachvollziehbar und grob unwissenschaftlich“, dass Todesfälle innerhalb der ersten beiden Wochen nach einer COVID-19-Impfung gar nicht als Impfschaden berücksichtigt würden. Die ersten zwei Wochen bezüglich der Nebenwirkungen „auszuklammern“, sei „wissenschaftlich eine Katastrophe“ und „der gröbste Verstoß gegen Prinzipien der Wissenschaft, die ich mir vorstellen kann“.

Überhaupt sehe er beim PEI einiges im Argen liegen. So habe ihm ein Mitarbeiter, der beim PEI für die Chargen-Freigabe der COVID-19-Impfstoffe verantwortlich sei, auf Nachfrage mitgeteilt, dass er die Messwerte aus seinen Chargen nie mit Nebenwirkungen verglichen habe, die pro Charge gemeldet worden seien. Beim PEI existiere zudem kein „Hauptverantwortlicher“, der dafür zuständig sei, alle Informationen im Blick zu behalten und daraus Schlüsse zu ziehen.

„Mein Fazit ist und war: Das PEI macht letztlich 20 Prozent von dem, was es eigentlich machen könnte, sollte – und ist auch noch nicht mal im Ansatz nach meiner Einschätzung in der Lage, die Sicherheit von diesen Injektionen zu beurteilen“, erklärte Bergholz.

Super-GAU „Entblindung“

Eine adäquate Aufarbeitung der Fehler der vergangenen drei Jahre halte er für grundsätzlich denkbar, denn „viele Verträge zwischen EMA und Pfizer“ seien ja ungeschwärzt vorhanden.

So sei er selbst im Besitz eines bei der Europäischen Arzneimittel-Agentur eingereichten Pfizer-Dokumentes, welches im Dezember 2020 als Basis für die bedingte Freigabe des Impfstoffs gedient habe. Bergholz: „Wenn man mir eine solche Datenlage präsentiert hätte wie in diesem Dokument, dann hätte ich den Leuten gesagt: ‚Seid ihr noch ganz richtig im Kopf, mit so einem Dokument zu mir zu kommen?‘“

„Die wesentlichen Prozessparameter oder Materialparameter für diese Injektionsflüssigkeiten, die konnte man offenbar nicht ordentlich messen zum Zeitpunkt, als die Produktion sozusagen losging und die Impferei losging“, erklärte Bergholz. Manches davon, was bis spätestens Juli 2021 hätte überprüft sein müssen, sei offenbar bis heute nicht erledigt worden.

So habe man beispielsweise die Ergebnisse aus Phase 3 einer ursprünglichen Doppelblind-Studie, in der Tausende Probanden ohne ihr Wissen und ohne Wissen des Laborpersonals mit einem Placebo „geimpft“ worden waren, inzwischen „entblindet“ – und damit eine Evaluierung „aus eigenem Verschulden“ unmöglich gemacht. Denn mittlerweile hätten sich ja viele Menschen aus dieser Kontrollgruppe gewissermaßen nachträglich impfen lassen, sodass der Effekt innerhalb der Kontrollgruppe nicht mehr festzustellen sei.

Trotz eines solchen „Super-GAUs“ sei vor einigen Wochen die Freigabe des Pfizer-Präparats von „bedingt“ auf „regulär“ gesetzt worden. Nach Ansicht von Bergholz hätte man angesichts der Entblindung sogar die bedingte Freigabe widerrufen müssen.

Kritik an Inzidenzwert und PCR-Test

Auch das lange Festhalten am Inzidenzwert trifft bei Bergholz auf wenig Verständnis: „Die Inzidenz ist keine vernünftig definierte Messgröße nach physikalischen oder messtechnischen Prinzipien“. Und beim Umgang mit dem PCR-Test habe man in Deutschland „fast alles falsch gemacht, was man falsch machen könnte“, stellte Bergholz fest. „Man müsste es normieren, man müsste Qualitätskontrollen durchführen und diese dann natürlich einrechnen. Passiert auch nicht“. „Wie man so eine Messtechnik einsetzt, war einfach gesagt, Murks – und ist bis heute Murks“.

„An sich“ sei der PCR-Test „ja völlig in Ordnung“, erklärt Bergholz, „wenn man ihn richtig einsetzt und berücksichtigt, dass er kein infektiöses Material nachweisen kann und nicht nachweisen kann, dass jemand infiziert ist“. Der Test weise lediglich „Virenreste oder Virenmaterial nach – egal ob tot, ob Bruchstücke oder noch intakt“, sagte Bergholz.

Der Faktencheck der AFP sieht das anders: „Der PCR-Test weist zwar eine Infektion eines Patienten nach, nicht aber, ob er auch infektiös, also ansteckend ist. Trotz hoher Sicherheit kann der PCR-Test außerdem unter Umständen auch falsche Ergebnisse liefern, was die Gesundheitsämter aber in ihrer Strategie berücksichtigen“, heißt es auf der Webseite Faktencheck.afp.com.

Warum überhaupt Kinder und Jugendliche impfen?

Generell sei es für ihn „unfassbar“, wie in Deutschland mit der Impfung für Kinder und Jugendliche umgegangen werde. Immerhin habe schon im epidemischen Bulletin Nr. 33 des Robert Koch-Instituts vom August 2021 gestanden, dass Kinder und Jugendliche zwischen 12 und 17 Jahren keiner „nennenswerten Gefahr durch die Infektion“ ausgesetzt seien, es bei einer Infektion für sie „praktisch keine Nachwirkungen“ gebe und die Betroffenen „im Infektionsgeschehen keine nennenswerte Rolle spielen“ würden.

Obwohl es inzwischen Hunderte impfgeschädigte und wohl auch einige verstorbene Kinder gebe, würden die Kinder hierzulande weiter geimpft. Die genaue Zahl der an einer Impfung verstorbenen Kinder werde selbst auf Nachfrage geheim gehalten, sagte Bergholz.

Bergholz: Sachverständiger für Qualitäts- und Risikobewertung

Der Physiker und Elektroingenieur Prof. Dr. Werner Bergholz ist ein Experte für Qualitäts- und Risikobewertung und ein Skeptiker der ersten Stunde, was die Corona-Politik der Bundesregierung angeht. Als Mitglied des Sachverständigenausschusses nach § 5 Absatz 9 Infektionsschutzgesetz des Bundesgesundheitsministeriums, kurz: Evaluationskommission, gehörte er zu den Verfassern des Berichts zur „Evaluation der Rechtsgrundlagen und Maßnahmen der Pandemiepolitik“ vom Sommer 2022 [PDF-Datei]. Nicht alle seine Vorschläge fanden Berücksichtigung.

Bergholz trat bereits mehrfach als Sachverständiger vor dem Gesundheitsausschuss des Bundestages in Erscheinung. Eine schriftliche Stellungnahme zu seiner Vorstellung einer „praxistauglichen und intelligenten COVID-19-Teststrategie“ [PDF-Datei] legte er bereits im Oktober 2020 vor. Hauptberuflich arbeitet Bergholz seit 2015 als Partner der ISC International Standards Consulting GmbH & Co. KG. Zuvor war er jahrelang als Professor für Electrical Engineering an der Jacobs University Bremen beschäftigt.

Das komplette Interview mit Prof. Bergholz ist auf YouTube einsehbar.



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