Versetztes Pflanzen: So wird die diesjährige Ernte zur Größten aller Zeiten

Auch ein kleiner Garten kann eine ertragreiche Ernte bringen. Neben einem grünen Daumen ist hauptsächlich die Planung wichtig.
Gute Planung ist die halbe Ernte
Gute Planung ist die halbe Ernte.Foto: iStock
Von 11. Juni 2023

Der Begriff „Succession planting“ (zu Deutsch: „Nachfolgepflanzung“ oder „versetztes Pflanzen“) umfasst eine Vielzahl von Methoden, aber alle führen zum gleichen Ergebnis. Hobbygärtner können mehr und länger ernten. Das Besondere daran, es ist völlig unabhängig davon, wie klein oder groß der eigene Garten ist. Statt der traditionellen einmaligen Ernte können dann sogar bis in den Spätherbst und je nach Region und Gemüse auch bis in den frühen Winter hinein die Früchte eingesammelt werden.

Weitere Vorteile des sukzessiven Pflanzens sind:

  • Es gibt weniger Unkraut (und damit weniger Jäte-Arbeiten).
  • Der Boden wird geschont, weil die Nährstoffe weniger schnell verbraucht werden.
  • Es gibt einen Plan B (oder C). Wenn aus irgendeinem Grund die erste oder zweite Ernte verloren geht, gibt es immer noch eine dritte.

Stufenweises und vorausschauendes Denken

Mit der sogenannten Staffelmethode schaffen es viele lokale Erzeuger, ihre Obst- und Gemüsestände Woche für Woche mit denselben Produkten zu bestücken. Doch auch für das heimische Gemüsebeet ist dies eine clevere Idee. Einzige Bedingung: Die Hobbygärtner müssen Geduld und Ausdauer mitbringen, da diese Idee nur gelingt, wenn alle paar Wochen die gleiche Sorte gepflanzt wird. Nur so kann eine kontinuierliche Ernte – im besten Fall während der gesamten Saison – gewährleistet werden.

Besonders schnell wachsende Sorten wie Bohnen, Erbsen, Gurken, Kopfsalat und Co. eignen sich dafür gut. Entscheidend ist, dass die zweite und dritte Serie von Setzlingen rechtzeitig gepflanzt werden – nämlich bevor die erste Pflanzenstaffel verblüht. Diese Zeitpunkte müssen jedoch individuell auf die jeweilige Pflanze und ihre erforderliche Keim-, Wachs- und Erntezeit angepasst werden. Zudem eignen sich Radieschen eher für Frühjahr und Herbst, da sie bei Temperaturen über 25 °C schnell blühen und keine Früchte tragen. Spinat lockt wiederum diverse Läuse an und eignet sich ebenfalls besser für die Nebensaison.

Wenn in bestimmten Zeitabständen neue Pflanzen in das Beet gesetzt werden, kann durchgängig geerntet werden. Foto: kms/Epoch Times

Abwechselnd pflanzen

Die Schichtmethode geht noch einen Schritt weiter als die Staffelmethode. Anstatt dieselbe Kultur an derselben Stelle erneut anzupflanzen, wird das ursprüngliche Gemüse (Kultur A) durch eine andere Sorte (Kultur B) ersetzt. Unter Umständen kann diese Schichtmethode auch etwas beschleunigt werden, indem die langsamere Kultur B schon unter oder neben Kultur A gepflanzt wird oder Kultur B wenige Wochen nach Kultur A folgt. Die Idee ist, dass, wenn die Kultur A geerntet und entfernt oder in den Boden eingearbeitet wird, die Kultur B den nun freien Platz einnehmen kann.

Um das Ganze weiter zu optimieren, können dann noch die Kulturen C oder D folgen (solange es die Saison und das Wetter zulassen). Ein gutes Beispiel ist die Anpflanzung von Erbsen im zeitigen Frühjahr, die bei kühlen Temperaturen gut gedeihen, gefolgt von Bohnen, die die Hitze des Sommers vertragen, und zwar auf demselben Spalier. Zwar zieht diese Fruchtfolge nur langsam Nährstoffe aus dem Boden, doch wird trotzdem vor jeder neuen Anpflanzung etwas Kompost oder Dünger empfohlen.

Der perfekte Nachbar

Wie bei zwischenmenschlichen Beziehungen können auch beim Mischanbau verschiedene Gemüsearten ihre Stärken in die Beziehung einbringen. Dies ist auch dann sinnvoll, wenn kein Staffelanbau gewollt ist. So hält die perfekte Kombination von Gemüse- und Kräuterarten lästige Schädlinge fern, verbessert den Geschmack oder unterstützt den Nährstofferhalt des Bodens.

Doch genauso wie es den perfekten Nachbarn gibt, gibt es auch Kombinationen, die keine Harmonie im Beet ermöglichen. So sollte auf eine Ausgewogenheit zwischen Stark- und Schwachzehrern, Flach- und Tiefwurzlern, großen und kleinen Pflanzen bestehen.

Welche Kombinationen sich besonders eignen und worauf noch geachtet werden sollte, lesen Sie in folgendem Beitrag:

Die richtige Sorte auswählen

Bei vielen Kulturpflanzen gibt es zudem frühe, mittlere und späte Sorten, die die Saison für jede Kulturart verlängern können. Tatsächlich sollten Gärtner während des gesamten Anbauprozesses verschiedene Sorten in Betracht ziehen. Wenn beispielsweise mehrere unterschiedliche Tomatensorten angebaut werden, ist die Vielfalt größer und man kann später entscheiden, welche Sorte besser schmeckt, für den heimischen Boden geeigneter ist und somit am besten gedeiht.

Einige kältetolerante Sorten wie Kohl, Kopfsalat, Feldsalat, Radieschen, Rüben und Zwiebeln können in vielen Gegenden bereits im März gepflanzt werden. Gemüse wie Gurken, Tomaten oder Paprika/Chilis mögen es dagegen wärmer und kommen erst im Sommer richtig in Fahrt. Weiterhin gibt es Gemüse mit langsam wachsenden Sorten wie Winterkürbissen, Winterbrokkoli und Co., die wieder zusammen mit Kohl, Möhren oder Salat im Herbst oder gar Winter geerntet werden können.

Gute Planung ist die halbe Ernte

Allgemein gilt jedoch, dass eine gute Planung den Grundstein für eine lange und ertragreiche Ernte legt. Hierfür gibt es drei wichtige Faktoren, die jeder Hobbygärtner berücksichtigen sollte:

  1. Schnellstart: Die Aussaat sollte bereits früh im Haus beginnen. Vor dem Auspflanzen sollte darauf geachtet werden, dass die Setzlinge etwa eine Woche „Abhärtung“ benötigen. Hierzu empfiehlt es sich, alle Pflänzchen zunächst stundenweise jeden Tag den Bedingungen im Freien auszusetzen (auch in warmen Monaten).
  2. Großmutters Kalender: Versuchen Sie nicht, alles im Kopf zu behalten. Vielmehr empfiehlt sich ein Papierkalender, in dem ein genauer Pflanzplan angelegt wird. Entsprechend der zur Verfügung stehenden Gartenfläche können die gewünschten Pflanzenarten, ihre benötigte Größe und der Zeitpunkt ihrer Reife aufgeschrieben werden. Die nach und nach zusammengetragenen Notizen können schließlich im nächsten Jahr als Handbuch dienen.
  3. Zwei planen, eins pflanzen: Sind die gewünschten Gemüsearten und ihr benötigter Platz bekannt, kann die Anzahl der benötigten Pflanzen ausgerechnet werden. Dabei empfiehlt sich immer, mit der 1,5-fachen oder 2-fachen Menge an Pflanzen zu planen – besonders wenn Setzlinge selbst gezogen werden. Es kann immer passieren, dass eine Anzucht missglückt, eine Pflanze beim Setzen abbricht, sie den Umschwung im Leben nicht verträgt oder die Schädlinge schneller sind. Die übrigen Pflanzen können als Reserve aufgehoben oder an Mitmenschen und Gartenfreunde verteilt werden.

Dieser Artikel erschien im Original auf theepochtimes.com unter dem Titel: „Succession Planting: How to Make This Year’s Crop Your Biggest Ever, Part 2“ (redaktionelle Bearbeitung kms)



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