Studie: Sind schwere COVID-19-Infektionen ein Indiz für nicht diagnostizierte Krebserkrankungen?

Ein schwerer COVID-19-Verlauf steht in Verbindung mit einer erhöhten Entwicklung von Tumoren oder Krebs, heißt es in einer neuen Studie.
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Bestimmte Viren können das Tumorwachstum begünstigen. Dazu gehört anscheinend auch das Virus SARS-CoV-2. Symbolbild.Foto: iStock
Von 18. September 2023

Wer mit einer schweren COVID-19-Infektion ins Krankenhaus kam, hat ein erhöhtes Krebsrisiko. Das ist das Ergebnis einer Studie, die im Mai 2023 in der Fachzeitschrift „Scientific Reports“ erschien und Krankenhausdaten aus dem Zeitraum von Februar 2020 bis August 2021 umfasst.

Die Arbeit war eine Zusammenarbeit zwischen dem Institute of Global Health der Universität Genf, der französischen Nationalen Agentur für die Sicherheit von Medikamenten und Gesundheitsprodukten sowie anderen Forschungseinrichtungen. 

Erhöhtes Krebsrisiko für hospitalisierte COVID-19-Patienten

Dabei analysierten die Forscher im Rahmen der Studie anhand von Daten des nationalen französischen Gesundheitsdatensystems die Krebshäufigkeit von COVID-19-Patienten zu Beginn der Pandemie zwischen Februar 2020 und August 2021. Die erste Gruppe bestand aus 41.302 Patienten, die wegen einer schweren COVID-19-Infektion ins Krankenhaus eingeliefert wurden. Die zweite Gruppe umfasste 713.670 Personen, die wegen eines leichteren Krankheitsverlaufs nicht ins Krankenhaus mussten (Kontrollgruppe). Beide Gruppen waren in Bezug auf Geschlecht, Alter und geografische Lage identisch.

Laut der Studie hatten Patienten, die mit einer schweren COVID-19-Infektion ins Krankenhaus kamen, im Vergleich zur Kontrollgruppe ein um 31 Prozent höheres Krebsrisiko. Darüber hinaus war das Krebsrisiko bei Corona-Patienten in den ersten drei Monaten nach dem Krankenhausaufenthalt mit einem 65-prozentigen Anstieg im Vergleich zur Kontrollgruppe deutlich höher.

Bei schwer erkrankten Patienten war das Risiko für Nierenkrebs um 216 Prozent, für Darmkrebs um 72 Prozent und für Lungenkrebs um 70 Prozent deutlich erhöht.

Ferner hatten schwer kranke Patienten ein deutlich erhöhtes Risiko für Blutkrebserkrankungen: Leukämie um 228 Prozent, multiples Myelom (Tumore von Knochen und Knochenmark) um 121 Prozent und Non-Hodgkin-Lymphom (Krebs des Lymphsystems) um 115 Prozent.

Nach COVID-19-Infektion: Höheres Krebsrisiko für Frauen und Personen unter 60 Jahren

Die Forscher führten eine weitere Analyse auf der Grundlage von Alter und Geschlecht durch. Dabei stellten sie fest: Schwere COVID-19-Verläufe bedeuten häufig ein höheres Krebsrisiko für Frauen und Personen unter 60 Jahren. Nach einer schweren Erkrankung stieg das Krebsrisiko bei Frauen um 69 Prozent und bei Männern um 20 Prozent. 

Außerdem stieg das Krebsrisiko bei Personen unter 60 Jahren um 78 Prozent und bei Personen über 60 Jahren um 22 Prozent. Vor allem bei Frauen unter 60 Jahren führte ein schwerer Krankheitsverlauf zu einem signifikanten Anstieg des Krebsrisikos um 115 Prozent.

Die Studie stellte jedoch keinen kausalen Zusammenhang zwischen Krebs und einer schweren COVID-19-Infektion her. Allerdings gehen die Forscher davon aus, dass möglicherweise schwere Symptome nach einer Ansteckung mit SARS-CoV-2 ein Anzeichen für nicht diagnostizierten Krebs sein könnten.

Ist Krebs eine Langzeitfolge von COVID-19?

Immer mehr Forschungsergebnisse deuten darauf hin, dass das Coronavirus, wie auch andere Infektionen, langfristig das Immunsystem beeinflusst. Auch kann es chronische Entzündungen auslösen und irreversible Gewebeschäden verursachen. Früheren Studien zufolge sind die Mechanismen, mit denen andere Viren Tumore begünstigen, oft mit solchen chronischen Entzündungen und Immunschwäche verbunden. 

Eine COVID-19-Infektion kann übermäßig Zytokine freisetzen, T-Zell-Reaktionen beeinträchtigen, abnorme Signalwege aktivieren und das Gewebe schädigen. All dies sind Merkmale, die in der Mikroumgebung von Tumoren zu finden sind.

In diesem Jahr erschien im „International Journal of Molecular Sciences“ eine weitere Studie dazu. Diese untersuchte den Zusammenhang zwischen dem Coronavirus und Krebs genauer. Aus dieser Studie geht hervor, dass Krebspatienten generell anfälliger für COVID-19-Infektion sind. Sie haben auch ein höheres Risiko, an schweren Symptomen zu erkranken oder sogar zu sterben. 

Andererseits besitzt SARS-CoV-2 an sich ein karzinogenes Potenzial. Es kann die Tumor- oder Krebsentwicklung fördern, indem es Tumorzellen verändert und bestimmte Signalwege sowie den Stoffwechsel beeinflusst.

Während der Infektion steigt beispielsweise der Muzinspiegel im Körper des Patienten an. Muzine sind strukturgebende Bestandteile des Schleims, der Organe und Schleimhäute schützt. Im Allgemeinen produziert das Tumorgewebe mehr Muzine, während sie in normalem Gewebe seltener vorkommen.

Die Forscher wiesen auch darauf hin, dass die Spätfolgen einer überstandenen COVID-19-Infektion auch mehrere Monate später nachwirken. Das erhöht das Krebsrisiko möglicherweise zusätzlich. Weitere Untersuchungen sind jedoch erforderlich, um dieses Ergebnis zu untermauern.

Beugt die Impfung wirklich einem schweren Verlauf vor?

Seit der Pandemie schrieben die Regierungen vieler Länder Massenimpfungen vor. Obwohl sich schnell herausstellte, dass damit kein Schutz vor Ansteckung gegeben war, sollten dadurch schwere Krankheitsverläufe verhindert werden. Einige Ärzte sind jedoch der Ansicht, dass die mRNA-Impfung die Krebshäufigkeit bei jungen Menschen und Personen im mittleren Alter erhöht.

So hätte es früher nur sehr wenige Krebsfälle bei jungen Menschen gegeben, erklärte Dr. Ryan Cole in einem Interview mit der englischen Ausgabe der Epoch Times. Cole ist ein amerikanischer Pathologe und CEO von Cole Diagnostics. Nach Beginn der Impfkampagne sei die Zahl junger Krebspatienten plötzlich angestiegen. Zudem würden sich diese Krebserkrankungen sehr schnell entwickeln, was herkömmliche Behandlungen oft unwirksam mache, so der Pathologe.

Im Mai 2023 erschien in der Fachzeitschrift „Vaccines“ eine internationale Forschungsarbeit. Ihr zufolge hatte die US-Gesundheitsbehörde CDC behauptet, die Sterblichkeitsrate bei ungeimpften Personen sei während der gesamten COVID-19-Pandemie höher gewesen als bei geimpften Personen. Doch Daten aus Großbritannien zeigen, dass es zwischen Ende November 2021 und Dezember 2022 mehr Todesfälle bei Personen gab, die eine dritte Impfdosis erhalten hatten, als bei Ungeimpften.

In einer aktuellen Studie untersuchten Forscher den Zusammenhang zwischen der COVID-19-Impfung in Europa im Jahr 2021 und dem monatlichen Anstieg der Gesamtmortalität im Jahr 2022. Den Ergebnissen nach waren die Sterblichkeitsraten höher als vor der Pandemie. 

Bei der Analyse der Daten für die ersten neun Monate des Jahres 2022 in 31 Ländern stellten die Wissenschaftler fest, dass in Ländern mit einer höheren Impfquote im Jahr 2021 ein stärkerer Anstieg der Gesamtmortalität zu verzeichnen war. Für jeden Prozentpunkt, um den die Durchimpfung im Jahr 2021 zunahm, stieg die monatliche Sterblichkeitsrate im Jahr 2022 um 0,105 Prozent. Dieser Zusammenhang blieb auch nach der Bereinigung um andere Faktoren stabil.

Ungeimpfte, Omikron und Nahrungsergänzungsmittel

Die aktuelle französische Studie berücksichtige jedoch nur Virusvarianten bis August 2021, als hauptsächlich die Ursprungsvariante und Delta im Umlauf waren. Was die aktuelle Omikron-Variante und ihre Subtypen anbelangt, so zeigten sich nach einer Ansteckung meist nur leichte oder mittelschwere Symptome. Das erklärte Xiaoxu Sean Lin in der Sendung „Health 1+1“. Lin ist Virologe und Mikrobiologe, der für die US-Armee gearbeitet hat. Der Anteil der Menschen mit schweren Symptomen sei aktuell sehr gering – auch unter ungeimpften Personen.

Lin sprach außerdem über Ungeimpfte. Seinen Worten nach machten sich Personen, die sich nicht impfen ließen, nicht zwangsläufig keine Sorgen um ihre Gesundheit. Viele Ungeimpfte würden auf gute persönliche Hygiene achten, um die Übertragung von Krankheiten auf andere zu verhindern. Auch ergreifen sie laut Dr. Lin proaktive Maßnahmen zur Stärkung ihres Immunsystems. 

Lin zufolge deuten einige medizinische Daten darauf hin, dass neben der Impfung die Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln wie Vitaminen, Ivermectin oder Hydroxychloroquin einen schweren Coronaverlauf verhindern kann.

Dieser Artikel erschien im Original auf theepochtimes.com unter dem Titel: „Myeloma, Leukemia, and Other Cancers Linked to COVID: Study“. (redaktionelle Bearbeitung as)



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