Nahles will Flüchtlingen Zugang zu Arbeitsmarkt erleichtern
„Es geht um die finanziellen und personellen Voraussetzungen in den Jobcentern, die Flüchtlinge in Arbeit bringen zu können“, sagte Nahles der Deutschen Presse-Agentur in Berlin. „Diese Investition in die Zukunft ist bislang unterfinanziert, hier brauchen wir zusätzliches Geld.“
Allein bei technischen, IT-, naturwissenschaftlichen oder mathematischen Berufen fehlen den Unternehmen derzeit laut einer vor wenigen Tagen vorgestellten Studie der Wirtschaft mehr als 137 000 Arbeitskräfte. Die Arbeitgeber forderten deshalb bessere Arbeits- und Ausbildungsmöglichkeiten für Flüchtlinge in Deutschland.
Infolge des jüngsten Flüchtlingsgipfels von Bund und Ländern tagt an diesem Dienstag eine Arbeitsgruppe von Bundesministerien und den Ländern. Sie verhandelt über mehr Sprachkurse, Bildung und Berufsvorbereitung. Dies dient der Vorbereitung des nächsten Bund-Länder-Flüchtlingstreffens am 11. Juni.
Nahles sagte, über die laufenden Mittel des Europäischen Sozialfonds hinaus „brauchen wir ein eigenständiges Bundesprogramm“. Mehr Geld sei nötig für berufsbezogene Sprachkurse und Eingliederung in Arbeit.
„Die Zahl der Flüchtlinge steigt und viele Menschen werden aufgrund der Situation in ihren Herkunftsländern dauerhaft in Deutschland bleiben“, so Nahles. „Wenn wir am Anfang in die Menschen investieren, vermeiden wir dauerhafte Sozialausgaben und ermöglichen ihnen ein eigenständiges Leben.“
Die Anerkennungsverfahren für Flüchtlinge sollen bereits beschleunigt werden, so Nahles. Anerkannte müssten dann aber auch auf den Arbeitsmarkt integriert werden. „Deshalb halte ich erhebliche Anstrengungen bei der aktiven Arbeitsmarktpolitik, bei allgemeinen und berufsbezogenen Sprachkursen und der Anerkennung von ausländischen Berufsabschlüssen für nötig.“
Die Ministerin erinnerte unter anderen daran, dass die Wartefrist für den Arbeitsmarktzugang von Flüchtlingen bereits auf drei Monate verkürzt wurde. In diesem Ausbildungsjahr werde zudem mit der „assistierten Ausbildung“ begonnen – auch Geduldeten und anerkannten Flüchtlingen stehe dies offen.
(dpa)
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