Bayern demonstrieren Übermacht – Robben trifft beim 3:0
Im Spitzenspiel mit nur einer Spitzenmannschaft drückte das 3:0 (1:0) gegen Hertha BSC den Klassenunterschied der beiden bislang ungeschlagenen Bundesligisten aus. Beim nie gefährdeten Erfolg durch sehenswerte Treffer von Dribbelkünstler Franck Ribéry (16. Minute), Schlitzohr Thiago (68.) und Rückkehrer Robben (72.) hätten die Münchner im Heimspiel gegen mutlose Berliner sogar noch höher gewinnen müssen.
Vor 75 000 Zuschauern freute sich Trainer Carlo Ancelotti über seinen siebten Sieg im siebten Pflichtspiel. Noch glücklicher aber war vor allem der Comeback-Mann: Robben stand erstmals nach zwei schweren Oberschenkelverletzungen wieder in der Liga auf dem Platz. Seinen 25-Minuten-Einsatz in der ersten Pflichtbegegnung seit März krönte der Holländer gleich mit einem typischen Tor mit links.
Nach dem Warnschuss gegen Ingolstadt wollten die Bayern im Spitzenspiel zur Wiesn-Zeit unbedingt ein klares Signal an die Konkurrenz senden – was ihnen auch eindrucksvoll gelang. Mit dem Startelf-Rückkehrer Jérôme Boateng und den wiedergenesenen Thomas Müller, Philipp Lahm und David Alaba in der Anfangsformation demonstrierten die Münchner Stärke und Selbstbewusstsein.
In den ersten Minuten hatten die Gäste aus der Hauptstadt noch bei zwei Chancen von Robert Lewandowski (2.) und Müller (3.) Glück. Auch den Kopfball von Javi Martínez klärte Marvin Plattenhardt auf der Linie (15.). Doch eine Minute später war die Hertha-Abwehr geschlagen. Mit einem feinen Solo umdribbelte Ribéry die halbe Hintermannschaft im Strafraum, erzielte seinen zweiten Saisontreffer und wurde minutenlang von den Fans mit Sprechchören gefeiert.
Die Berliner konnten sich kaum aus der Defensive befreien, Nationaltorwart Manuel Neuer war lange nahezu beschäftigungslos. Die Bayern spielten wesentlich stabiler und konzentrierter als beim glücklichen 3:1 gegen Ingolstadt. Dass sich die einzigen verlustpunktfreien Teams gegenüberstanden, war nicht zu erkennen – eher schon ein Klassenunterschied zwischen Bayern und Berlinern.
Nach einer sehenswerten Kombination über Müller und Lewandowski verfehlte Ribéry nur knapp das Tor (26.), Lewandowski scheiterte mit einem Heber nach Zuspiel von Arturo Vidal (32.). Boateng verlieh der zuletzt etwas sorglosen Defensive mehr Halt und Stabilität, nach vorne nutzten Ribéry und auch Lahm ihre Freiheiten. „Sie sind unglaublich spielfreudig und agil und führen hochverdient 1:0“, sagte Hertha-Manager Michael Preetz zur Pause im TV-Sender Sky.
Nach dem mutlosen Auftritt in den ersten 45 Minuten hoffte Preetz auf eine Steigerung nach dem Wechsel. „Mal schauen, ob wir uns sortieren können in der Halbzeit und mehr Zugriff auf das Spiel bekommen“, sagte der einstige Torjäger. Auf den Ausfall von Spielmacher Vladimir Darida hatte Hertha-Trainer Pal Dardai mit einer Systemumstellung reagiert und dem ausgeliehenen Allan zum Bundesliga-Debüt verholfen.
In der zweiten Halbzeit tat sich zunächst eine knappe Viertelstunde wenig. Die Bayern ließen es etwas gemächlicher an, die Gäste kamen zu ihrer ersten Torchance. Nach einem Doppelwechsel (Valentin Stocker und Julian Schieber für Alexander Esswein und Vedad Ibisevic) zwei Minuten zuvor prüfte Stocker in der 61. Minute erstmals Neuer.
Auch Ancelotti brachte zwei Neue: Mats Hummels löste Boateng ab, Robben kam zu seinem ersten Ligaspiel seit dem 5. März. Unmittelbar nach der umjubelten Einwechslung traf Lewandowski, stand aber knapp im Abseits. In der 68. Minute dann leistete sich der ansonsten gute Allan einen Blackout vor dem eigenen Tor und ermöglichte Thiago das 2:0. Robben erhöhte nur wenig später auf 3:0. Der Niederländer zog in typischer Manier im Strafraum nach innen und ließ mit einem feinen Schlenzer mit links Hertha-Torwart Rune Jarstein keine Abwehrchance.
Gerade als die Münchner ein wenig nachlässig zu werden schienen, erhöhten sie Tempo und Präzision und sorgten damit früh für die Entscheidung. In der 75. Minute kamen die Berliner zu ihrem ersten Eckball. Neuer hielt das Schüsschen des eingewechselten Sami Allagui (88.), auf der anderen Seite klärte Jarstein gegen Lahm (87.).
(dpa)
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