FDP will bundesweite Notenpflicht spätestens ab Klasse drei

Spätestens ab Klasse drei sollten Schulen Noten verteilen. Das besagt eine Vorlage der FDP: Darin enthalten ist auch die Forderung, dass der Bund mehr Rechte erhält.
Schülerinnen und Schüler einer Grundschule tragen bei einem Pressetermin vor dem Kultusministerium in München einen reflektierenden Sicherheitsüberwurf, den rund 127000 künftige Schulanfänger in Bayern erhalten.
Schüler einer Grundschule in München.Foto: Matthias Balk/dpa
Epoch Times24. September 2023

Die FDP will sich einem Medienbericht zufolge für eine bundesweite Notenpflicht an deutschen Schulen spätestens ab der dritten Klasse einsetzen. Das geht einem Bericht der „Bild“-Zeitung (Montagsausgabe) zufolge aus einer Beschlussempfehlung für das Präsidium der Partei hervor.

„Statt Verzicht auf Noten und Leistungsnachweise brauchen wir bundesweit und so früh wie möglich (spätestens ab der dritten Klasse) Schulnoten auf deutschlandweit vergleichbarem hohem Niveau“, heißt es nach Angaben der Zeitung in der Vorlage. In dem Papier fordert die FDP demnach eine grundlegende Reform des Schulsystems durch mehr zentrale Steuerung.

Der Bund soll mehr regeln

Ermöglichen soll das nach dem Willen der Liberalen eine Grundgesetzänderung, die Regelungskompetenzen im Schul- und Bildungsbereich auf die Bundesebene überträgt. „Durch eine Grundgesetzänderung sollten wir den Bund in die Lage versetzen, Qualitätskontrollen, Vergleichsstudien und Erfolgsmessungen der 16 Bundesländer zu erreichen“, heißt es laut „Bild“ in der Beschlussvorlage.

Der Vorschlag der FDP dürfte auch eine Antwort auf ein Positionspapier der Linken sein, das vor wenigen Tagen vorgestellt wurde. Darin fordert die Partei die Abschaffung von Schulnoten, Hausaufgaben und dem Sitzenbleiben.

In Deutschland sind laut Grundgesetz die Bundesländer für den Kultur- und Bildungsbereich zuständig, sie bestimmen über die konkrete Ausgestaltung ihrer Schulsysteme und Lehrpläne. Dem Bund kommt eine unterstützende Rolle zu, so unterstützt er die Länder etwa finanziell bei der Ausstattung von Schulen mit Computern und Internet im Zuge des sogenannten Digitalpakts.

Der Bildungsförderalismus in Deutschland hat Vor- und Nachteile. Es gibt immer wieder Forderungen nach einer Kompetenzverschiebung, die es dem Bund gestatten würde, künftig stärker in die Bildungspolitik der Bundesländer einzugreifen.

Dies steht häufig im Kontext von Untersuchungen zur Qualität im Schulbereich, bei denen immer wieder Unterschiede im Leistungsniveau festgestellt werden. Befürworter sehen im förderalen Schulsystem indessen erhebliche Vorteile. Es sei flexibler und ermögliche mehr Innovation – und es setze Bildungspolitiker unter Druck.

Leistung zählt

Ihre Forderung nach verpflichtenden Schulnoten begründet die FDP laut „Bild“ auch mit der Bedeutung von Leistungsanreizen für die Schüler.

Schulen müssten „vermitteln, dass es Freude macht, aus eigener Kraft und mit Talent Ziele zu erreichen“, zitierte die Zeitung aus der Beschlussvorlage. Sie erlaubten Kindern und ihren Eltern außerdem eine bessere Einschätzung. (afp)



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